Dabei will sie ihr Vorgänger Koschyk „jederzeit unterstützen“, wie er unserer Zeitung sagte. Auch wenn sie diese Hilfestellung wohl nur bedingt nötig habe. Sitze sie doch schon seit einigen Jahren im Bundestag, bei der letzten Wahl zog sie über die CSU-Liste ein. Und die Juristin habe auch schon Akzente gesetzt in Berlin, sagt Koschyk, „gerade bei frauenjuristischen Themen“.
Drei unterlegene männliche Kandidaten
Die unterlegenen Kandidaten gaben sich recht gelassen, wobei leichte Enttäuschung schon zu vernehmen war. Nur nicht beim großen Außenseiter aus dem Ahorntal, bei Moritz von Seefried (40): „Ich bin gar nicht enttäuscht, die Demokratie lebt doch von Überraschungen.“ Das Ergebnis erfülle ihn insgesamt sogar mit Stolz, auch wenn er selbst nur vier der 160 Delegiertenstimmen holte.
Weil Silke Launert nun mit einem „gestärkten Rücken“ in den Wahlkampf gehen könne, das tue doch auch der Partei gut. Und wie sieht er seine politische Zukunft nach diesem Abschneiden? „Ich habe hier nur den Grundstein gelegt, irgendwo muss man ja anfangen, jetzt geht es erst richtig los für mich.“ Sein größtes Manko sei eben gewesen, zu wenig bekannt zu sein. Bisher zumindest...
Stefan Specht mit 38 Stimmen auf Platz zwei
Der Bayreuther CSU-Fraktionssprecher Stefan Specht (55) landete mit 38 Stimmen zwar auf Platz zwei. Doch so recht zufrieden war er damit nicht: „Ich bin schon von einer Stichwahl ausgegangen.“ Er verstehe sein Ergebnis als Auftrag, sich weiter seinen kommunalpolitischen Ämtern zu widmen. In der Stadt, im Bezirk. „Das habe ich im Vorfeld mehrfach gehört, dass es da so gut läuft und man sich die Frage stelle, wie es denn weitergehen soll, wenn ich nach Berlin wechsle.“ Damit müsse er leben, damit könne er auch leben – „ich soll halt bei meinen Leisten bleiben“. Und dass Silke Launert ein politisches Schwergewicht sei, „das war mir schon vorher klar“.
Der jüngste Bewerber nimmt die Niederlage sportlich
Christopher Huth von der Bayreuther JU-Spitze hatte sich schon mehr als 15 Stimmen erhofft. Und auch er ging von einer Stichwahl aus. Doch der mit 35 Jahren jüngste Bewerber hatte seine leise Enttäuschung – wenigstens nach außen hin – rasch überwunden: „Das Stimmungsbild vorher war ganz schwierig zu beurteilen, eine Prognose alles andere als leicht.“
Und er sieht persönliche Erfolge durch den Prozess der Vorwahl: „Ich konnte mich als junge Alternative zeigen, ich habe viel gelernt. Und ich habe auch jede Menge Respekt erfahren, wurde ernstgenommen.“
Und so erkennt auch er keinen Grund, warum er seine politischen Ambitionen beenden sollte: „Ich bin Sportler und als solcher kann ich auch mit Niederlagen gut umgehen.“
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