Straße ist auch Zufahrt zum Gewerbegebiet Schmutz auf dem Main-Radweg durch Heinersreuth: Asphalt soll helfen

Von Heike Hampl
Der Main-Radweg in Heinersersreuth ist beliebt. Ist das Wetter schön, ist der Weg perfekt. Doch weil wegen der Biogasanlage viele Traktoren fahren, liegt bei Regen auch mal Dreck auf der Straße. Manchen Radfahrer ärgert das. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Für Radfahrer in Heinersreuth offenbar immer wieder ein Ärgernis: der Radweg entlang der Biogasanlage. Klagen über Dreck auf dem Weg erreichen die Gemeinde und auch den Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC). Gemeinde und Landratsamt betonen: Der Weg ist eben kein reiner Radweg, sondern eine normale Straße und die Zufahrt zu einem Gewerbegebiet.

 
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Ja, es gibt sie, die Beschwerden über den Zustand des Main-Radweges unterhalb der Heinersreuther Biogasanlage. „Aber es sind vereinzelte Klagen“, sagt Karl-Heinz Hübner, Verwaltungsleiter in Heinersreuth. Auch beim ADFC in Bayreuth ist das Problem von Einzelnen schon angesprochen worden, sagt der Vorsitzende Stefan Steurer.

Beim Radfahrer-Dialog der Gemeinde vor wenigen Wochen taten regelmäßige Radfahrer ebenso ihren Unmut kund: „In der Kurve zur Biogasanlage schwappt die Gülle über, das ist doch der Main-Radweg und es kann nicht sein, dass das nicht unverzüglich beseitigt wird“, hatten Elke Koenig und Jürgen Sturm gerügt. Und auf der Internetseite des Nordbayerischen Kuriers schreibt der Nutzer „RobbieG“: „Das bleibt eine Ungeheuerlichkeit, diesen 5-Sterne-Radweg als Lieferweg für Biogasler umzuwidmen.“

Die Rechtslage ist eindeutig. Derjenige, der den Schmutz verursacht hat, muss ihn beseitigen. „Die Betreiber tun alles Mögliche, um nicht in Misskredit zu geraten“, sagt Verwaltungsleiter Hübner. Peter Findeklee, der beim Landratsamt für das Radwege-Netz zuständig ist, findet den Zustand des Weges gut. „In Relation zum gesamten Radwegekonzept des Landkreises ist dieser Abschnitt als nutzerfreundlich anzusehen.“ Im Kreis gibt es rund 1800 Kilometer Radrundwege, Fern- und Themenradwege.

Warum nutzen die Betreiber überhaupt die alte Ortsverbindungsstraße? „Eine eigene Zufahrt zur Anlage wäre uns allen lieber gewesen“, sagt Hübner. Aber: Das Staatliche Bauamt hatte sich im Vorfeld dagegen ausgesprochen, um den Verkehr auf der B 85 nicht zu gefährden.

Hübner betont, dass den Radfahrern bewusst sein müsse, dass dieser Abschnitt des Weges kein reiner Radweg ist. „Es ist eine normale Straße und noch dazu die Zufahrt zu einem Gewerbegebiet. Das muss man in Kauf nehmen.“ Seiner Meinung nach sei es angenehmer, diese ruhige Straße zu befahren als die B 85. „Wir sollten also froh sein um diese Möglichkeit.“

Der Radfahrer-Dialog ist in den Augen Hübners ein Zeichen dafür, dass die Gemeinde die Sorgen der Radler ernst nimmt. „Wir verbessern die Situation, wo es geht. Wir lichten zum Beispiel den Schilderwald aus und vergrößern den Winkel der Schranken auf dem Radweg.“ Und auch auf dem Main-Radweg stehe eine Verbesserung an: Die Zufahrt vom Radweg zur Biogasanlage solle bald asphaltiert werden. „Dann gibt es einen Dreck-Faktor weniger.“

Info: Das Radwegenetz in Heinersreuth entwickelt sich weiter. Am Mittwochnachmittag hat die Gemeinde offiziell den neuen Weg zum Supermarkt eingeweiht.