Radfahrer-Dialog: Es hapert an Schildern und der Pflege der Wege Heinersreuth: Radler sollen's leichter haben

Von Heike Hampl
Schranken und Senioren: Für Radfahrer gibt es in Heinersreuth Stellen, die verbesserungswürdig sind. Deswegen führt der offizielle Radweg nun nicht mehr am Seniorenheim vorbei, sondern die Dr.Hans-Friedel-Straße entlang. Radler dürfen aber freilich noch den alten Weg benutzen. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Dreck, Schranken, schlechte Beschilderung - die Hindernisse für Radfahrer sind vielseitig. Um die Situation zu verbessern, hat Bürgermeisterin Simone Kirschner zum ersten Radfahrer-Dialog eingeladen. Die ersten Verbesserungen stehen nun schon bevor.

 
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Einer der beliebtesten Fernradwege Deutschlands durchquert Heinersreuth: der Main-Radweg. Wie viele Radler den Weg tatsächlich benutzen, ist zwar unbekannt, bei einer Radreise-Analyse des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) jedoch wählten die Radler diesen Fernradweg im Jahr 2015 erneut unter die besten zehn. Auch Heinersreuhter Anwohner steigen aufs Rad, und genau deren Meinung war beim ersten Radfahrer-Dialog gefragt.

E-Mails im Vorfeld

Ein bisschen üppiger hätte die Resonanz schon ausfallen können: Zwei Altenploser haben am Dienstagabend das Rathaus aufgesucht, um ihre Verbesserungsvorschläge in Sachen Radwege vorzutragen. Zusätzlich sind fünf E-Mails bei Bürgermeisterin Simone Kirschner eingegangen.

Findeklee als Experte

"Die Bürger müssen sich vielleicht erst noch daran gewöhnen, dass wir sie nach ihrem Fachwissen fragen", erklärt sich die Bürgermeisterin die Resonanz. Sie ist trotzdem zufrieden; bereits im Vorfeld war sie gemeinsam mit Peter Findeklee vom Landratsamt unterwegs und hat kritische Stellen begutachtet. Findeklee ist zuständig für das Radwege-Netz im Landkreis.

Steiler Hang

Kritische Stellen gibt es zum Beispiel in Altenplos. Hier müssen Radler den Dorfpark durchfahren, wenn sie den Schildern des lokalen Rundweges BT 3 folgen. Viele verpassen den richtigen Weg, weil sie einen engen Abzweig in einer steilen Kurve nehmen müssen, die wiederum einen Hang hinunter führt. Der wiederum ist steil genug, um im Winter als Schlittenhang zu dienen. Findeklee schlägt vor, die unübersichtliche Situation zu entschärfen, indem man den Wegweiser besser ins Blickfeld rückt. Der steile Hang hingegen bleibt wohl Teil des Weges.

Wegweiser zusammenfassen

Manche Nutzer des Main-Radwegs hatten ebenfalls ein Problem mit der aktuellen Beschilderung. Zur Verbesserung der Situation könnte man drei vereinzelte Wegweiser auf einem Pfosten zusammenfassen, der auf privatem Grund stehen müsste. Kirschner will deswegen mit den Grundstückseigentümern sprechen.

Dreck auf dem Weg

Die Heinersreuther Radfahrer sind außerdem unzufrieden mit der Pflege des Weges von Heinersreuth nach Bayreuth, in den Spiegelwiesen. Vor einigen Jahren pflegte noch die Gemeinde selbst diesen Weg und bekam dafür Geld vom Staatlichen Bauamt. Mittlerweile übernimmt der Bund die Pflege selbst - offenbar tut er das aber nicht anständig. "Eine Straße, die so verdreckt ist, würde sofort gereinigt. Beim Radweg interessiert das niemanden", sagt Elke Koenig aus Altenplos, eifrige Radfahrerin. Sie kritisiert auch den Dreck auf dem Radweg, der zugleich als Zufahrt für die Biogasanlage in Heinersreuth dient. Kirschner verspricht, das Gespräch mit den Betreibern zu suchen und sie daran zu erinnern, dass die Reinigung des Weges deren Pflicht ist.

Sicherer für Senioren und Radler

Der Fernradweg unterhalb des Altenheimes soll nach Rücksprache mit dem Tourismusverband Franken verlegt werden, auf die Dr.-Hans-Friedel-Straße. Grund: Auf dem kombinierten Geh- und Radweg sind viele Senioren unterwegs. Außerdem müssen die Radler zwei enge Schranken durchqueren. "Mit einem Tandem, einem Liegerad oder einem Fahrradanhänger kommt man da kaum durch", sagt Findeklee. Der Öffnungswinkel der Schranken soll geweitet werden, um den Radlern, die den Weg weiter benutzen wollen, das Fahren zu erleichtern.