Krankenkassen übernehmen Kosten nicht
Was vielen immer noch nicht so recht bewusst ist: Die Bestimmung der Gewebemerkmale ist eine sehr aufwendige und damit teure Laboruntersuchung. „So entstehen der DKMS für jede Neuaufnahme eines jeden potenziellen Lebensspenders Kosten in Höhe von 50 Euro“, betont Wilhelm. Die Krankenkassen übernehmen diese Kosten nicht.
Die Konsequenz daraus: „Die Gewinnung neuer Spender wird über Privat- und Firmenspenden finanziert, ohne diese Spenden wäre uns die Aufnahme von neuen Spendern nicht möglich.“
Und noch in einem weiteren Punkt besteht Aufklärungsbedarf: Eine Knochenmarktransplantation hat nichts mit dem Rückenmark des Spenders zu tun. Wilhelm: „Das Risiko für den Spender beschränkt sich also im Allgemeinen auf das Narkoserisiko.“ Und in den meisten Fällen – die Quote liegt bei rund 80 Prozent – erfolgt die Transplantation ambulant, „ähnlich wie bei der Dialyse und damit ohne Narkose“.
Große Unterstützung in Pegnitz
Wie gesagt: Sie nimmt täglich zu – die Unterstützungswelle für die Typisierungsaktion am kommenden Sonntag. Jeder Pegnitzer Bäcker und Metzger ist dabei. Bei den ersteren bot sofort die Bäckerei Schorner ihre Hilfe mit 200 Brötchen an – als man dort hörte, dass Metzger Klaus Lindner 300 bis 400 Bratwürste plus Grill in die Spendenwaagschale warf, stockte man bei Schorners gleich auf. Inzwischen sind alle dabei. „Ich finde das einfach toll“, sagt Doris Küster aus den Reihen jener drei Ehepaare, die Familie Scholz bei der Vorbereitung der Aktion ununterbrochen unter die Arme greifen. Doch auch andere haben sich überlegt, wie man das Projekt fördern kann.
So haben Realschüler mit Hilfe des Unternehmens KSB einen Kicker gebaut, den sie spenden, um ihn auf der Typisierungsaktion versteigern zu lassen. Geplant ist, eine Dose aufzustellen, in der jeder unter Angabe seines Namens, des Geldbetrags und einer Telefonnummer einen Zettel mit seinem Gebot einwerfen kann. Am Ende der Veranstaltung wird die Dose öffnen und nach dem höchsten Gebot „gefahndet“. Im Falle gleicher Gebote entscheidet das Los. Der Kicker ist auf der Homepage der Realschule zu besichtigen – und natürlich auch am kommenden Sonntag vor Ort in der neuen Turnhalle des Gymnasiums.