Der Film könne sowohl eine Vergewaltigung als auch einvernehmlichen Geschlechtsverkehr zeigen Parkplatz-Sex in Trockau: Polizei schließt nichts aus

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 Foto: red

Die Polizei ermittelt weiter im Fall des Parkplatz-Sex vor einer Disco in Trockau. Die junge Frau, die in dem im Netz kursierenden Video zu sehen ist, sagt, sie sei vergewaltigt worden. Augenzeugen gehen von einvernehmlichem Sex aus. Die Polizei, sagt ein Ermittler, schließt im Moment keine der beiden Möglichkeiten aus.

 
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Georg Löffler, ein Sprecher der Polizei, will „nicht spekulieren“. Zuerst müsse „die ganze Geschichte durchermittelt“ werden. „Es entscheiden einfach nur die Fakten“, sagt Löffler – und nicht das, was Steffi  in den Medien gesagt habe. Im Gespräch mit dem Kurier hatte die 16-Jährige angegeben, ein Amerikaner habe ihr am vergangenen Wochenende K.o.-Tropfen gegeben und sie vergewaltigt. Die Polizei will zu ihren Äußerungen keine Stellung nehmen.

Momentan geht es bei den Ermittlungen noch darum, das zu rekonstruieren, was wirklich geschehen ist. Durch die Video-Aufnahme eines Handys sind die Ermittlungen in Gang gekommen, sind aber noch nicht abgeschlossen. Die Mutter einer Disco-Besucherin hatte den Fall bei der Polizei angezeigt.  Wäre die junge Frau vergewaltigt worden, dann hätten die Umstehenden ihr helfen müssen. Das wäre unterlassene Hilfeleistung, eine Straftat.

Der Film lässt, sagt ein Ermittler, weder das eine noch das andere ausschließen. Also könnte es entweder eine Vergewaltigung oder ein einvernehmlicher Geschlechtsverkehr gewesen sein. Die 16-Jährige sagte dem Kurier, sie habe nichts mitbekommen, habe „wie eine Tote“ dagelegen. Sie würde den unbekannten Amerikaner anzeigen.  Polizeisprecher Löffler hingegen betont: „Der momentane Ermittlungstand deutet nicht auf eine Vergewaltigung hin.“

Fremd aber ist der Mann, der an jenem Abend eine blaue Perücke trug, der Polizei nicht. Der sind nach Aussage eines Ermittlers „alle Beteiligten bekannt“. Wären Steffis Angaben falsch, würde aber auch sie sich einer Straftat schuldig machen: dem Vortäuschen einer Straftat. Dann könnte im Gegenzug der Mann auch sie anzeigen, weil er dadurch geschädigt würde.

Steffi gilt mit ihren 16 Jahren nicht mehr als Kind, sondern als Heranwachsende. Sie lebt nach eigenen Angaben allein und arbeitet in Weiden. Zu ihrer Familie habe sie keinen Kontakt mehr. Ihr Freund Kevin (18), der ihre Beschreibung der Geschehnisse in jener Nacht bestätigt, kommt aus dem Landkreis Kulmbach und macht eine Lehre. Wie bei allen Ermittlungen spielt auch die soziale Herkunft aller Beteiligten eine Rolle wegen der Glaubwürdigkeit ihrer Aussagen, sagt Georg Löffler. Ziel sei  ein „sauberes Ermittlungsergebnis“.

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