Närrisch gegen Neonazis

Angekündigt ist der Aufmarsch der Rechtsextremen unter dem Motto „Ein Licht für Dresden“ anlässlich des 70. Jahrestages der Bombardierung von Dresden.

Diesem Vorhaben will das Bündnis „Wunsiedel ist bunt“ nicht tatenlos zusehen. Folglich plant man kurzerhand Gegenaktionen, die im Idealfall vor allem närrisch daherkommen sollen – schließlich soll das Ganze am Faschingssamstag über die Bühne gehen.

Zum jetzigen Zeitpunkt steht zumindest Motto gegen Motto. Denn den Slogan „Ein Licht für Dresden“ der Rechtsextremen wollen die Mitglieder des Wunsiedeler Toleranz-Bündnisses mit dem Motto „Wider den tierischen Ernst bei Demonstrationen – Für Spaß bei Anti-Nazi-Demos“ kontern. Viel Vorlaufzeit hatten die Mitglieder des Bündnisses freilich nicht, denn der Aufmarsch der Rechtsextremen war erst vor wenigen Tagen bekanntgeworden. Noch rauchen die Köpfe der „Wunsiedel ist bunt“-Verantwortlichen und deren Sprecher Karl Rost will noch nicht allzu viel verraten. Nur soviel: eine Art Faschingstreiben soll es werden, mit satirischen Spitzen gegen die Rechten. „Wir wollen die Rechten auf die Schippe nehmen“, sagt Rost im Gespräch mit dem Kurier. Und man hofft auf tatkräftige Unterstützung vieler Faschingsnarren. Ab 16 Uhr soll’s losgehen.

Weltweit Reaktionen

Einen spektakulären Erfolg verbuchte das Bündnis bereits im November 2014 in Wunsiedel, als es mit der Aktion „Rechts gegen Rechts“ gelungen war, einen Neonazi-Aufmarsch in einen unfreiwilligen Spendenlauf umzufunktionieren. Das Projekt sorgte international für Furore. Zeitungen wie die „Washington Post“, „Russia Today“ oder auch das „Vice“-Magazin hatten damals über die Wunsiedeler Aktion gegen die Rechtsradikalen berichtet.

INFO: Das Bündnis „Wunsiedel ist bunt“ sucht für diesen Samstag noch kreative Leute, die mit Musik, Karikatur oder Wortwitz das Programm mitgestalten wollen. Interessierte wenden sich per Mail an Karl Rost: sprecher@wunsiedel-ist-bunt.de