Nach SEK-Einsatz: Die Nachbarn erzählen

Von Dieter Jenß
Die Ermittlungen der Polizei nach dem SEK-Einsatz dauern an. Foto: Otto Lapp Foto: red

Der am Freitagnachmittag durch Spezialeinheiten vorläufig festgenommene Mann aus Plankenfels befindet sich wieder auf freiem Fuß. Derzeit bestehen keine Verdachtsmomente, die einen Haftbefehl rechtfertigen würden, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.

 
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Die Spezialeinheiten waren angerückt, nachdem die Einsatzzentrale alarmiert wurde und zu befürchten stand, dass ein 44 Jahre alter Mann Zugriff auf Waffen und eine Frau in seiner Gewalt haben könnte. Nach ersten Ermittlungen der Kriminalpolizei erhärteten sich die Verdachtsmomente zumindest nicht in dem Maße, die eine Untersuchungshaft gerechtfertigt hätten.

Plankenfels Bürgermeister Harald Wich zeigte sich unterdessen erleichtert, dass der wohl größte Polizeieinsatz in der Geschichte des Ortes ohne Blutvergießen über die Bühne ging. Wegen der unklaren Ausgangslage wurden zusätzliche Einsatzkräfte angefordert, so der Bürgermeister, an den die Polizei mit der Bitte herangetreten sei, das ehemalige Schulhaus für die Einsatzleitung zur Verfügung zur stellen. Auch der gemeindliche Bauhof sei eingeschaltet worden, um Absperrungen am Schulhof vorzunehmen. Bewusst sei auf eine Alarmierung der Feuerwehr verzichtet worden, um nicht noch mehr Aufsehen zu erregen, so der Bürgermeister. Gegen 17 Uhr seien die Gäste des Gasthof Schreyer evakuiert und kurzfristig in der Gemeindekanzlei untergebracht worden. Die Gemeinde habe dort Kaffee gereicht.

Bürgermeister Wich ist beeindruckt

Beeindruckt zeigte sich der Bürgermeister von der professionellen Arbeit der Polizei, die alle Einwohner im Umkreis des Wohnhauses aufgefordert hatte, in ihren Häusern zu bleiben. Wich sagt: „Die ganz Geschichte zeigt auch, dass wir uns als Bürger sicher fühlen können.“

Die Nachbarn erzählen

Vor allem für die Nachbarn des von Polizeikräften umstellten Hauses verlief der Einsatz aufregend. Bei der langjährigen Bürgermeisterin Luise Goldfuß, deren Wohnhaus sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet, hatten sich Beamte im oberen Bereich ihrer Scheune vorübergehend positioniert. Hinter Reinhard Arneth, der zwei Häuser weiter an der Hauptstraße zu Hause ist, hätten plötzlich Polizeibeamte gestanden, als er gerade in seiner Werkstatt gesägt habe. Einwohner berichteten zudem, dass es bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, weit nach Mitternacht, einen Polizeieinsatz in dem Haus gegeben haben soll. Gastwirt Heinrich Schreyer vom „Goldenen Lamm“ zeigte viel Verständnis für die Polizeiaktion, obwohl er in Umsatzeinbußen in Kauf nehmen musste, nachdem Gäste und Personal evakuiert worden waren. „Es war richtig Action“, so Heinrich Schreyer.

Jetzt ist die Staatsanwaltschaft mit der Aufklärung befasst. Das Haus, das am Freitag von den Einsatzkräften umstellt worden war, ist mittlerweile für seine Bewohner wieder freigegeben.

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