Festnahme bei SEK-Einsatz in Plankenfels

Von und Udo Meixner
Polizisten am Einsatzort in Plankenfels. Foto: Otto Lapp Foto: red

Großeinsatz in Plankenfels: Am Freitagnachmittag sperrt die Polizei das Ortszentrum komplett und umstellt ein Haus. Nach und nach zieht die Polizei immer mehr Kräfte im Ort zusammen. Unbestätigten Informationen zufolge könnte es sich um eine Geiselnahme handeln. Es soll sich ein schwer bewaffneter Mann in dem Haus befinden. Die Lage war zunächst unklar. Um 18.06 Uhr sind zwei Personen, einer davon ortsbekannt, aus dem Haus gekommen und haben sich der Polizei ergeben. Im Haus aufgefundene Waffen hat die Polizei mittlerweile sichergestellt.

 
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Das Sondereinsatzkommando (SEK) ist eingetroffen. Alle, die die Szene beobachten, werden hinter die Polizei-Absperrung geschickt.

Nach Kurier-Informationen soll es eine Geiselnahme gegeben haben. Der Täter soll ein etwa 40 Jahre alter Mann sei, der angeblich eine Frau in seiner Gewalt hat. Der Mann in dem Haus soll bewaffnet sein.

Es soll "einiges an Waffen" in dem umstellten Haus geben

Noch bestätigt die Polizei nicht den Grund des Einsatzes, auch nicht, ob es bereits Verletzte gegeben hat. „Die Lage ist unklar“, sagt ein Beamter. Nach Kurier-Informationen soll es in dem umstellten Haus "einiges an Waffen" geben.

Nachbarn sprechen davon, dass es in dem Haus einen Knall - möglicherweise ein Schuss - gegeben haben soll. Wie viele Menschen sich zur Zeit noch im Haus befinden, ist unklar. Nachbarn sprechen davon, dass dort auch mehrere Kinder leben.

Die Polizei gibt aktuell noch keine offiziellen Informationen heraus, ist aber mit einem massiven Aufgebot vor Ort. Der Bereich um das Haus ist weiträumig abgeriegelt. Niemand darf sich dem Gebäude nähern. Ob und wann ein Zugriff durch Spezialkräfte der Polizei erfolgt, ist unklar.

Update 17.08 Uhr: Immer mehr Polizeikräfte werden in Plankenfels zusammengezogen. Wer im abgesperrten Bereich wohnt, darf zur Zeit nicht zum eigenen Haus.

Update 17.15 Uhr: Polizeisprecher Heiko Mettke hat sich nun geäußert. Eine Verhandlungsgruppe der Polizei und das SEK seien vorsichtshalber vor Ort. Man wisse "wirklich nicht genau", was in dem Haus los sei. "Auch wegen der Sprachbarriere." In dem Haus leben nach Kurier-Informationen Deutsche und Tschechen.

Update 17.25 Uhr: Das betroffene Haus befindet sich in der Nachbarschaft des Gasthauses Schreyer. Nach Kurier-Informationen stand ein Bewohner des Hauses in der Vergangenheit schon wegen Rauschgiftgeschäften im Fokus der Polizei. Das SEK ist mit voller Ausrüstung vor Ort, um das Haus gegebenenfalls zu stürmen. Nachdem alle SEK-Kräfte vor Ort sind, hat die Polizei Plankenfels komplett abgeriegelt (Bild) - und die Menschen nach Hause geschickt. "Bleiben Sie am besten in Ihrem Haus." Oder sie wurden auf den Pendlerparkplatz etwa ein Kilometer außerhalb geschickt. Dort warten der Notarzt und weitere Einsatzkräfte. Nach Informationen des Kuriers sollen viele Waffen in dem Haus lagern, das Polizisten umstellt haben.

Update 17.35 Uhr: Die Polizei hat damit begonnen, umliegende Häuser zu evakuieren.

Update 17:55 Uhr: Der Einsatz dauert nun schon fast vier Stunden. Die Polizei hat den Einsatzort nun noch weiter abgeriegelt als bisher.

Update 18.10 Uhr: Ein Mann und eine Frau sind um 18.06 Uhr aus dem Haus gekommen und haben sich den Einsatzkräften ergeben. Die Polizei brachte den Mann, einen ortsbekannten Plankenfelser, zu Boden und hat ihm Handfesseln angelegt. Die Frau wurde zu einem Auto geführt. Bei dem Mann handelt es sich nach Kurier-Informationen um einen Deutschen, der im Haus wohnt. Ob sich weitere Personen im Haus befinden, ist unklar. Die Lage scheint sich zu entspannen. In Kürze will die Polizei eine weitere Einschätzung der Lage geben.

Update 18.40 Uhr: Die Lage ist bereinigt, sagt Polizeisprecher Heiko Mettke. Der Mann, der sich ergeben hat, sei festgenommen. Die Frau, die mit ihm im Haus war, sei nicht in Polizeigewahrsam. Es gab nach Polizeiangaben keine Verletzten bei der Aktion. Die Zufahrt nach Plankenfels ist wieder möglich. Die Polizei hat damit begonnen, ihre Einsatzkräfte abzuziehen. Die Kripo Bayreuth hat nun die weiteren Ermittlungen übernommen. "Wir mussten von einer Bedrohungslage ausgehen", sagt der Polizeisprecher.

Update 20:30 Uhr: Wie die Polizei jetzt offiziell meldet, handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen 44-jährigen Mann. Die Polizei sei gegen 14 Uhr per Notruf alarmiert worden. Eine Frau werde mit einer Schusswaffe bedroht. Weil der Mann als Jäger Zugriff auf mehrere Schusswaffen hatte, habe die Polizei das Anwesen umstellt und Spezialeinheiten hinzugezogen. Zurzeit wird der Tatort von der Staatsanwaltschaft Bayreuth und Kripo Bayreuth intensiv auf Spuren untersucht. Die im Haus aufgefundenen Waffen sind sichergestellt.

 

Nach wie vor sind die genaueren Umstände der Tat noch unklar und Gegenstand der derzeitigen, umfangreichen Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei.

Fotos: Otto Lapp, News5/Merzbach

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