Sparkasse: Mobil lohnt sich nicht – Landtagsvize: Automaten fördern Meyer: Geld für Automaten auf dem Land

Von Thorsten Gütling
Peter Meyer, Vizepräsident des bayerischen Landtags, fordert Lösungen nach dem Rückzug der Sparkasse. Archivfoto: Ronald Wittek Foto: red

Ein Sparkassenmobil für den Landkreis Bayreuth lohnt sich nicht, sagt Sparkassenvorstand Wolfram Münch. Noch dazu sei die Gefahr eine Überfalls für die Mitarbeiter zu groß. Aber stimmt das? Im Landkreis Kulmbach, wo es ein solches Mobil gibt, heißt es: Jein. In München kämpft unterdessen ein Hummeltaler für eine Lösung.

 
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Schon seit Jahren hat die Sparkasse Kulmbach-Kronach ein Sparkassenmobil im Einsatz. Das Fahrzeug hat einen gepanzerten Geldautomaten und somit Bargeld an Bord. Es fährt überall dorthin, wo sich Geschäftsstellen und Geldautomaten nicht mehr rentieren.

Auf Kurier-Nachfrage sagt Pressesprecher Markus Lieb: „Ein kostendeckender Betrieb des Mobils ist nicht möglich.“ Warum es die Sparkasse Kulmbach-Kronach trotzdem tut? Das Sparkassenmobil, heißt es, sei eine strategische Investition. Wie hoch die Kosten und wie groß der Nutzen für die Sparkasse ist, will Lieb nicht sagen.

Überfälle auf das Mobil habe es jedenfalls noch keine gegeben. Diese würden sich auch nicht lohnen, weil der Fahrer keinerlei Zugriff auf das Bargeld habe.

Bald keine flächendeckende Versorgung mehr

Unterdessen hat der in Hummeltal wohnende Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Peter Meyer (Freie Wähler), wegen der Filialschließungen der Bayreuther Sparkasse eine schriftliche Anfrage an die bayerische Staatsregierung gestellt. Meyer sieht die Bargeldversorgung auf dem Land in Gefahr und sagt: „Von einer flächendeckenden Bargeldversorgung kann schon bald keine Rede mehr sein. Und das wird vor allem Gemeinden treffen, die ohnehin nicht gut aufgestellt sind.“

Meyer will daher von der Staatsregierung wissen, welche Zukunft Bargeld in Bayern hat und wie sie die Situation der Bargeldversorung auf dem Land derzeit sieht. Meyer regt außerdem an, Kommunen, die sich selbst um Geldautomaten bemühen, finanziell zu fördern. Und er nennt Mehlmeisel ein Paradebeispiel: „Der Fall der Gemeinde Mehlmeisel zeigt, dass nicht alle Bürger diese Entwicklung widerstandslos hinnehmen wollen. Daraus könnte in strukturschwachen Gebieten durchaus eine Art Pflichtaufgabe für Kommunen erwachsen.“

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