Wenige Stunden nachdem ein 34-jähriger Mann aus Eritrea durch einen Messerstich schwer verletzt wurde, hat die Polizei drei Verdächtige gefasst: In einer Unterkunft für Asylbewerber in Bayreuth nahmen Beamte zwei 31 und 48 Jahre alte Frauen und einen 30-jährigen Mann aus Kuba fest.
Wie die Ermittlungen ergeben haben, hatten die drei das Opfer der Messerattacke, einen 34-Jährigen aus Eritrea, und zwei weitere Eritreer am Dienstagmorgen am Bayreuther Bahnhof getroffen. Es entspann sich ein Streit, worüber ist unklar. Im Verlauf der Auseinandersetzung stach einer der Kubaner auf den 34-Jährigen ein.
Der Verletzte und seine Begleiter verließen den Bahnhof Richtung Brandenburger Straße, wo der Verletzte zusammenbrach. Ein Notarzt brachte ihn ins Krankenhaus.
Video vom Vormittag - Polizeisprecher Alexander Czech mit der ersten Stellungnahme:
Der Täter flüchtete durch die Bahnhofsunterführung, rannte durch die Eingangshalle und verschwand in der Stadt. Aber er hinterließ Spuren, viele Blutspuren. Am Getränkeautomat neben Gleis 1, an der Eingangstür zum Wartebereich, auf dem Fußboden vor der Bäckerei und innen an der Glasscheibe der Ausgangstüre.
Karte - Wir verorten das Geschehen am und um den Hauptbahnhof:
Schon kurz nach 8 Uhr hatten die Experten der Polizei die Spuren gesichert und den abgesperrten Bereich am Bahnhof wieder freigegeben, hatte Fotos gemacht, Blutreste aufgekratzt auf der Suche nach genetischen Fingerabdrücken, herumliegende Gegenstände eingesammelt. Die Fahndung nach dem Mann lief auf Hochtouren. Bis zu sieben Streifen fuhren durch die Stadt auf der Suche nach dem Verdächtigen. Und sie endete mit einem schnellen Fahndungserfolg: Nach wenigen Stunden nahmen Polizeibeamte drei Verdächtige in einer Asylbewerberunterkunft in der Stadt fest.
Die weiteren Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Bayreuth insbesondere zu den Hintergründen der Tat, dauern an. Dass nicht alle Beteiligten Deutsch sprechen, erschwert die Ermittlungen.
Hinweise aus der Bevölkerung nimmt die Polizei unter 0921/5060 entgegen. Wichtiger Zeuge aus Sicht der Polizei könnte ein junger Mann - ungefähr 16 Jahre alt, groß, blond, mit schwarzer Jeans bekleidet - sein. Er soll sich zur Tatzeit mit einer Frau, vermutlich seiner Mutter, am Bahnsteig aufgehalten haben.
Das Opfer wird noch im Krankenhaus behandelt, ist aber außer Lebensgefahr. Seine Verletzungen erwiesen sich als nicht so schwer wie ursprünglich gemeldet. Der Messerstich war mit Wucht in Richtung des Herzens ausgeführt, traf aber eine Rippe, was dem Mann wahrscheinlich das Leben rettete.
red/ott
