Fehlersuche optimieren - Zeit sparen
Günter Geist, Bereichsleiter Verteilung bei den Stadtwerken, zieht wieder den Vergleich mit dem Stromnetz im Haus. Dort hängt jedes Zimmer üblicherweise an einer Sicherung. "Und wir haben es dann auch leichter, wenn wir bei einem Stromausfall nur noch in einem Zimmer nach dem Fehler suchen müssen." Und dank moderner Technik soll das künftig auch leichter per Fernwartung möglich sein. Das spart Zeit.
Neben den beiden neuen Übergabestationen sind die Stadtwerke außerdem im Landkreis gerade dabei, 1,6 Kilometer Stromkabel auszutauschen, die besonders störanfällig waren. Das ist vor allem in Gesees und Heinersreuth der Fall. Kabel können vor allem dann Störungen im Netz auslösen, wenn zum Beispiel ein großer Stein auf die Ummantelung eines Kabels drückt und diese mit der Zeit reißt. Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, "sind wir deutlich besser aufgestellt", sagt Müller.
Ausfallzeiten deutlich unter dem Bundesdurchschnitt
Stadtwerke-Sprecher Jan Koch betont, dass das Unternehmen vorher schon gut aufgestellt war, betrachtet man die Dauer der Stromausfälle im Jahr. Er spricht von einem "sehr hohen Qualitätsniveau" und unterfüttert das mit Zahlen. Die aktuellsten stammen aus dem Jahr 2015. Da seien Stadtwerke-Kunden aufs Jahr gerechnet im Schnitt 3,7 Minuten ohne Strom gewesen. Der Durchschnittswert für das gesamte Bundesgebiet lag nach Angaben der Bundesnetzagentur im gleichen Zeitraum bei 12,7 Minuten. In diesen Index fließen alle ungeplanten Stromunterbrechungen ein, die nicht auf höhere Gewalt, zum Beispiel Naturkatastrophen, zurückzuführen sind.
Wenn im ersten Halbjahr des kommenden Jahres die neuen Übergabestationen ans Netz gehen, wird das für die Stromkunden in der Region völlig unbemerkt abgehen. Es werde keinen Stromausfall geben, wenn die neuen Anlagen ans Netz gehen, sagt Guido Müller.