Freunde der Plassenburg wollen mit Parkplätzen Besucher locken Kulmbach: Mehr Autos auf die Plassenburg

Von Holger Peilnsteiner
Der Plassenburg gehen die Besucher aus. Mit neuen Parkplätzen auf der Burg soll Abhilfe schaffen werden. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Die Mitgliederzahl ist stabil, die Finanzen gesund und die Zusammenarbeit mit der Schlösserverwaltung zufriedenstellend. Bei der Jahresversammlung der Freunde der Plassenburg kam es dennoch zu einer langen, intensiven Diskussion über die Frage, was man gegen die rückläufigen Besucherzahlen tun könnte.

 
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Der stellvertretende Landrat Jörg Kunstmann und Stadtrat Ralf Hartnack, beide auch im Vorstand des Vereins, mahnten die günstige Situation an, jetzt die Gelegenheit zu ergreifen, um mit dem Oberbürgermeister der Stadt Kulmbach, der sich aktuell intensiv des Themas annehme, gemeinsam gegenüber der Schlösserverwaltung und eventuell auch dem Finanzministerium aufzutreten und die berechtigten Forderungen nach einer Öffnung der Plassenburg für den Individualverkehr und die Schaffung von Besucherparkplätzen zu erheben. Hartnack erinnerte daran, dass die Stadt Kulmbach für Betrieb der Museen, des Festsaals und weiterer Teile der Burg jährlich etwa eine Million Euro aufwende. Der Burghof war für etliche Open Airs groß genug. Sogar Bob Geldof gab sich die Ehre.

Kunstmann wurde konkret: „Es ist eine ohne allzu großen Aufwand realisierbare Lösung, Autofahrern die Einfahrt in den Kasernenhof und die Durchfahrt durch das Buchwaldtor zu erlauben, damit sie im Osten der Burg im Bereich des ehemaligen Reitgeländes parken können“. Mit dieser Lösung sei zwar noch keine Zufahrt für Reisebusse verbunden, aber man müsse endlich anfangen, die Burg wieder für Besucher zu öffnen. „Der Rückgang von über 90 000 auf jetzt nur noch wenig mehr als 30 000 Besucher seit den 90er Jahren, als die Burg für Autos und Reisebusse gesperrt wurde, zeigt doch deutlich, dass es so nicht mehr weitergehen kann“.

Für die Museen auf der Plassenburg gibt die Stadt viel Geld aus. Während einige Teilnehmer zunächst die Möglichkeit einer erneuten Forderung zum Bau einer Standseilbahn oder eines im Brunnen versteckten Aufzuges in die Burg vorschlugen, mahnten andere, gleich auch Lösungen für Reisebusse und Wohnmobile mit einzuplanen. Im Laufe des Abends verdichtete sich die Stimmung hin zu einer einheitlichen Haltung der Mitglieder. Einig waren sich alle Freunde in der Bewertung, dass die Plassenburg derzeit für Besucher nicht gut zu erreichen sei. Was man dort oben vorfindet, ist auch nicht gerade anziehend. „Früher fuhr der Plassenburg-Express wenigstens noch während der ganzen Öffnungszeiten der Museen und zu nachvollziehbaren und geregelten Abfahrtszeiten. Das ist jetzt schon lange nicht mehr so.“, bedauerte der Vorsitzende Peter Weith. Die Haltestellen seien für Besucher schwer erkennbar und die Busse nicht mehr eindeutig gekennzeichnet.

Schließlich fasste man auf Antrag von Jörg Kunstmann einstimmig den Beschluss, dass die Freunde der Plassenburg den Vorschlag des Oberbürgermeisters Henry Schramm unterstützen, bei der Schlösserverwaltung darauf hinzuwirken, dauerhaft die Zufahrt zur Plassenburg für den Individualverkehr zu ermöglichen und dort geeignete Parkplätze, zum Beispiel im Bereich des ehemaligen Reitgeländes hinter der so genannten Langen Batterie zu schaffen.

Im Zweiten Weltkrieg trafen zwei Bomben die Burg. Nach dem erfolgreichen Anschieben dieser Restaurierung der steinernen Fassade des Christiansturms samt Reiterstandbild, ist es den Freunden auch gelungen, der Schlösserverwaltung die Dringlichkeit der Sanierung des riesigen Löwengemäldes auf den Torflügeln deutlich zu machen. Die Untersuchungen an Holz und Farben starten wohl noch in diesem Herbst. Ein anonymer Spender hat im Vorfeld der Versammlung angeboten dem Verein mit mehreren Tausend Euro zu helfen, die Rekonstruktion der seit mehr als 60 Jahren verschollenen Speere und des Schwerts von den Skulpturen des Christiansportals im Kasernenhof der Plassenburg zu finanzieren.