Nach Wertungsschluss in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch steht es nun fest: Die Luftsportgemeinschaft Bayreuth (LSG) hat auch die Weltliga gewonnen. Damit setzten sich die Piloten vom Bindlacher Berg gegen 1094 andere Vereine aus der ganzen Welt durch.
Im Gegensatz zum bereits seit Montag fest stehenden deutschen Meistertitel der Bundesliga war die LSG in der Weltliga vor dem Abschlusswochenende nicht in der Favoritenrolle. Von Tabellenplatz drei hinter dem LSV Schwarzwald und Moriarty Soaring aus New Mexico (USA) gingen die Oberfranken in die letzte Runde.
Doch die drei Flüge vom Samstag, die bereits den Bundesliga-Gewinn ermöglichten, reichten auch, um die LSG weltweit auf Platz eins zu befördern. Mit einem fünften Rundenplatz und 36 Punkten ließen die Bayreuther den bisherigen Tabellenführer LSV Schwarzwald, der nur auf Rundenplatz 21 kam, hinter sich. Moriarty Soaring wurde zwar nochmals bester US-Verein, landete als solcher aber nur auf Rundenplatz 36.
Das ist umso erstaunlicher, da das bessere Wetter in Nordamerika im August in der Vergangenheit die europäischen Titelträume zumeist zunichte gemacht hat. Doch die guten Verhältnisse im Mutterland des Segelflugs am zurückliegenden Wochenende ließen 33 deutsche Vereine auf den Plätzen vor Moriarty landen.
Damit krönt die Mannschaft der LSG ihre herausragende Saison mit dem erstmaligen Gewinn der Weltliga. Der weltweite Erfolg wird in der Vereinsgeschichte neben der Ausrichtung der Segelflug-WM 1999 als einer der Höhepunkte stehen. Sportlich gesehen wiegt der aktuelle Titel vielleicht sogar etwas mehr, da die eigenen Piloten diesen Titel errungen haben.
Viele Teammitglieder waren bei beiden Ereignissen federführend, allen voran Andreas Baier, damals Organisationsleiter der WM, heute Teamkapitän und Heiko Hertrich, 1999 WM-Pressesprecher und in diesem Jahr mit 13 World-League-Wertungen erfolgreichster Pilot.
Insgesamt zehn Piloten waren am Titelgewinn beteiligt: Andreas, Georg, Johannes und Sebastian Baier, Martin Brühl, Wolfgang Clas, Heiko Hertrich, Friedhelm Lotte, Alexander Müller und Lothar Schmidt. „Nur durch die jahrzehntelange Erfahrung und das Engagement unserer Piloten, von der ersten bis zur letzten Runde jede Woche zwei Tage Zeit zu investieren, konnten wir auch als relativ kleiner Verein diese Weltklasse-Leistung erbringen,“ kommentiert Teamkapitän Andreas Baier die Leistung seines Teams. dgv
