Mittwoch werden Gas, Wasser und Strom gelegt L'Osteria: Eröffnung wird Punktlandung

Von Katharina Wojczenko
Die künftige L'Osteria sieht noch ziemlich nach Baustelle aus: Monteur Marcel Cortenraad und Chef Matthias Seliger (rechts) sind sicher: Am 27. November ist in der Dammallee Eröffnung. Foto: Ronald Wittek Foto: red

An einigen Stellen fehlt an der Fassade noch der Putz, im Innenraum hängen über blankem Beton die Kabel von der Decke. Kaum zu glauben, dass es ab dem 27. November wirklich Pizza in dem Neubau an der Unteren Maxstraße geben soll. "Der Schein trügt", versichert der Matthias Seliger, der Chef der künftigen L'Osteria-Filiale. Es werde aber eine "Punktlandung". Das liegt nicht nur an baulichen Schwierigkeiten.

 
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"Personal in Bayreuth zu finden, ist eine Katastrophe", sagt Franchise-Nehmer Seliger. "Keine Ahnung, woran das liegt". Dass es in der Gastronomie in Bayern grundsätzlich Nachwuchsprobleme gebe, sei kein Geheimnis. Er hat 2009 in Neumarkt in der Oberpfalz als Franchise-Nehmer der Restaurantkette L'Osteria gestartet. Dort kamen auf "ein paar Anzeigen" knapp 100 Bewerbungen. In Bayreuth sucht er seit Juli Personal.

"Ich habe 10.000 Euro für Werbung ausgegeben." Und bis jetzt 45 Bewerbungen. Immerhin: Die, die sich gemeldet haben, waren gut. Seine 25 Festangestellten hat er aber noch nicht zusammen. Auch Aushilfskräfte im Service sucht er noch. "Oft bewerben sich die Leute aber auch erst, wenn der Laden offen ist", ist seine Erfahrung.

Sendelbach macht's eng

Jetzt muss erst einmal das Gebäude fertig werden. Die Arbeiten liegen im Zeitplan - auch wenn es knapp wird. "Wir haben Probleme mit Gas, Wasser und Strom", sagt Seliger. Weil das Gewölbe des Sendelbachs so nahe an der Hauswand verläuft, wie sich herausgestellt hat, bleiben nur etwa 40 Zentimeter zwischen Mauer und Gewölbe, um die Leitungen in der Erde zu versenken. Genau dort steht derzeit allerdings noch das Gerüst für die Fassadenarbeiten. Am Mittwoch soll es abgebaut werden. Nur wird der Putz bei der hohen Luftfeuchtigkeit nur langsam trocken.

Immerhin durften die Bauarbeiter am Ende doch mit dem Kran anrücken, um das dreistöckige Gebäude zu errichten. Erst hieß es, das Gewölbe halte nur nur ein Gewicht von 40 Tonnen aus. Kran plus Lastwagen wiegen unbeladen schon 43 Tonnen, sagt Seliger. Am Ende wurde der Kran auf der anderen Seite aufgebaut. 

Geschäftsleute wüssten: Bauen ist in Bayreuth nicht einfach

Dass es ganz nicht einfach sei, in der Stadt zu bauen, sei kein Geheimnis. So hätte er den Kran ursprünglich wegen der Verkehrsbehinderungen nur am Sonntag aufbauen dürfen. Das hätte die Kosten aber auf 10.000 Euro verdoppelt. Seliger hakte "mit Nachdruck" bei der Stadt nach. Am Ende hat sich das auf dem kurzen Dienstweg lösen lassen. Der Kran durfte unter der Woche geliefert werden.

Die geplanten Baukosten sind von 3,1 Millionen Euro auf knapp vier Millionen angewachsen. Ein Grund: Weil sich auf dem Gelände bis 1998 die Glaserei Eichmüller befand, hätte Blei im Boden sein können. "Alles gut", sagt Seliger. Aber für diese Diagnose waren mehrere Gutachten nötig, ebenso wegen der Stabilität des Sendelbach-Gewölbes.

In denkmalgeschützter Halle ging es schneller

"Das war ein sehr langer Prozess für ein freistehendes Gebäude", sagt Seliger. Mit der Stadt Bayreuth habe er 2011 den ersten Kontakt wegen des Projekts aufgenommen. Die L'Osteria-Filiale in Neumarkt sei in anderthalb Jahren entstanden. In einer Industriehalle, die unter Denkmalschutz stehe, "also unter weitaus schwierigeren Voraussetzungen". Im Juni 2016 will Seliger in Amberg seine dritte L'Osteria-Filiale eröffnen.

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