Seit Donnerstag offen Kulmbach: Freibad eröffnet ohne Sprungturm

Kulmbachs Bürgermeister Henry Schramm hatte in den vergangenen Jahren mächtig Spaß. Foto: Archiv Foto: red

Von Gerd EmichAn Himmelfahrt begann auch im Kulmbacher Freibad die Saison. Auf den beliebten Sprungturm müssen die Besucher in diesem Jahr aber verzichten. Dafür gibt es sportliche Angebote und eine technische Finesse für alle Internetnutzer.

 
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Dass das Freibad fast immer während der „Eisheiligen“ seine Tore öffnet, hat bereits Tradition. Im Vorjahr war das kein gutes Omen: So nasskalt wie die ersten Tage war ein Großteil der Saison und bescherte den Stadtwerken einen deutlichen Rückgang der Besucher. Heuer soll aber alles besser werden, und bei der letzten Inspektion des Bades gab die Sonne einen vielversprechenden Vorgeschmack.

23 Grad Wassertemperatur

„Mit einem neuen Verdichter für die Erwärmung des Wassers sind wir aber jetzt auch für kalte Nächte bestens gerüstet“, berichtete Stadtwerke-Chef Stephan Pröschold von der wichtigsten Investition. Unter angenehme 23 Grad soll damit die Temperatur in den Becken während der gesamten Saison nicht mehr sinken. Rund 250.000 Euro haben sich die Stadtwerke die üblichen Wartungs- und Pflegearbeiten sowie einige Anschaffungen kosten lassen. Dazu gehören beispielsweise mehrere „Sonnendecks“ am Rand des Schwimmerbeckens, die zum Relaxen einladen. Neu ist auch, dass die Gäste im Bad jetzt über einen WLan-Hotspot kostenlos im Internet surfen können.

Schäden an der Sprunganlage

Verzichten müssen die Besucher ab dieser Saison allerdings auf die vor allem bei Kindern und Jugendlichen beliebte Sprunganlage. Das mehr als 40 Jahre alte Betonbauwerk musste gesperrt werden, weil es starke Schäden aufweist.

Stadtwerkechef Pröschold: „Der Sprungturm ist nicht das Problem. Aber das Becken und der Umlaufbereich sind nach Auskunft der Statiker jetzt am Ende ihrer Lebensdauer angekommen.“ Erste Mängel sind bereits seit Jahren bekannt, konnten aber bisher noch mit besonderen Sicherungsmaßnahmen kompensiert werden.

1,5 Millionen Euro Defizit

Den Stadtwerken entstanden dadurch zusätzliche Kosten von rund 50.000 Euro jedes Jahr. Pröschold: „Das ist für uns sehr viel Geld. Und das Problem ist damit ja nicht gelöst.“ Die Generalsanierung der Anlage würde sogar stolze 1,5 Millionen Euro kosten, ein Betrag, den sich das kommunale Unternehmen auf absehbare Zeit nicht leisten kann. Die beiden Bäder und die Eisbahn fahren ohnehin jedes Jahr ein Defizit von rund 1,5 Millionen Euro ein. „Wir haben auch ohne die Sprunganlage meiner Ansicht nach eines der schönsten Freibäder in Bayern“, betonte Stadtrat Lothar Seyfferth, der auch Verwaltungsrat für die Kulmbacher Freizeiteinrichtungen ist. Wichtig seien auch sozialverträgliche Preise, die den Besuch nicht zum Luxus werden ließen. Die Tickets sind heuer erneut nicht teurer geworden.

Drachenbootrennen im Juni

Einige Veranstaltungen sollen in dieser Saison die Attraktivität der Bades noch steigern. Am Samstag, 27. Juni, steigt dort die fünfte Auflage des beliebten Drachenbootrennens. Gekrönt wird es am Abend durch ein großes Gratiskonzert, bei dem die Bands der Gößmannsreuther Schule auftreten. Die Musiker wollen sich damit noch einmal bei der Stadt für die Hilfe nach dem Brand im Oktober letzten Jahres bedanken.

Fest eingeplant sind, zum Teil allerdings noch ohne Termin, auch wieder der ASV-Volks- und Jugendtriathlon, zwei Besuche des Landkreis-Spielmobils, Wasserpartys für die kleinen Besucher und kostenlose Aqua-Zumba-Stunden.

Wo Sie baden gehen können, erfahren Sie hier.

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