Kulinarische Reise mit Karin Holleis

von Norbert Heimbeck
Karin Holleis auf einer blühenden Kräuterwiese: Sie zeigt, wie man aus vermeintlichem Unkraut leckere Speisen zubereitet. Foto: red Foto: red

Wildkräutersüppchen, Vogelbeer-Chutney, Rosenblütenbällchen, Schafgarbensirup und mit Kräutern überbackener Camembert – einen wohlschmeckenden Einblick in die Wildkräuterküche gibt Karin Holleis am 15. September bei der Kulinarischen Reise, zu der der Nordbayerische Kurier einlädt.

 
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Brennnessel, Giersch, Wiesenbärenklau, Schlangenknöterich und Schafgarbe wachsen am Wegesrand, auf Wiesen und im Garten. Vielen gelten sie als Unkraut. Für Karin Holleis sind sie Bereicherung für den Speiseplan, Heilmittel für allerlei Wehwehchen und grundsätzlich faszinierende Pflanzen.

Karin Holleis ist Kräuterpädagogin, Wildkräuterköchin und Heilkundige in einer Person. Bei der Kulinarischen Reise greift sie in die Schatzkiste ihres unglaublichen Kräuterwissens und zeigt, welche Wildkräuter am besten für Topf und Teller geeignet sind.

Die dritte Kulinarische Reise

Es ist die dritte Kulinarische Reise des Nordbayerischen Kuriers: Nach der veganen Küche mit Kathrin Lehnert und israelischen Spezialitäten mit Sagy Cohen bekommen die Gäste diesmal einen Einblick in Küchengeheimnisse des Fichtelgebirges. „Es ist einfach faszinierend, was Kräuter können,“ sagt Karin Holleis, die in Bischofsgrün zuhause ist. Alleine in der Brennnessel seien 70 wertvolle Inhaltsstoffe zu finden, was sie zu „einer wertvollen Nahrungsergänzung macht.“ Wildkräuter sind aber nicht nur gesund.

Auch geschmacklich bringen sie Abwechslung in die Küche: „Mein Schafgarbensirup ist mal was ganz anderes. Er ist ganz leicht bitter und kann mit Sekt oder mit Mineralwasser aufgegossen werden. Das ist ein schöner Aperitif,“ sagt Holleis.

Kräuterschule in Bischofsgrün

Seit 14 Jahren betreibt sie ihre Kräuterschule in Bischofsgrün, zeigt den Teilnehmern ihrer Wanderungen essbare Pflanzen, bildet selbst Kräuterkundige aus und köchelt Salben und Essenzen. Damals gab ihr Mann aus Altersgründen sein Unternehmen auf, sie machte ihre Berufung zum Beruf. „Mit Kräutern war ich schon als Kind befasst, weil bei uns im Haus eine Kräuterfrau wohnte, die mich bei jedem Wetter mit raus genommen hat. Zwei Blätter genügen schon, damit ich sagen, welche Pflanze es ist.“

Weil sie mit Brennnessel und Co praktisch „auf Du“ ist, hat sie auch „keine Angst, dass ich verhungern würde. Ich kann mich sommers wie winters aus der Natur ernähren,“ sagt sie lächelnd.

Interesse wächst

Das Kochen mit Wildkräutern findet zunehmend Liebhaber, sagt die Kräuterpädagogin: „Vieles vom überlieferten Kräuterwissen ist nach dem Krieg verloren gegangen, weil die Leute immer mehr fertig gekauft haben. Aber jetzt wächst das Interesse am Thema wieder.“ Und zwar in beiden Bereichen: wenn’s darum geht, schmackhafte Mahlzeiten zuzubereiten und auch wenn gesundheitliche Fragen beantwortet werden sollen. „Es ist unglaublich toll, wie viel Kräuter bewirken können,“ sagt Karin Holleis.

Info: Die Kulinarische Reise in die Wildkräuterküche mit Karin Holleis beginnt am Donnerstag, 15. September, um 18.30 Uhr. Veranstaltungsort ist die Showküche im Möbelhaus Pilipp in Bindlach. Kosten: 14,90 Euro (Kuriercard-Inhaber zahlen 9,90 Euro) – es gibt nur noch wenige Restkarten. Zu erhalten in der Geschäftsstelle Maximilianstraße 58-60.

Mehr zum Thema:

Die erste Kulinarische Reise mit Kathrin Lehnert

Die zweite Kulinarische Reise mit Sagy Cohen

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