Sagy Cohen kocht für Kurier-Leser

 Foto: red

„Nehmen Sie die Rezepte mit, schauen Sie einmal rein, aber dann halten Sie sich nicht daran!“ Denn Kochen sei ein kreativer Prozess, bei dem starre Anweisungen nicht nötig seien, sagt Sagy Cohen. Er nahm am Freitag drei Dutzend Kurier-Leser mit auf eine kulinarische Reise durch Israels Küche.

 
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Kreativität am Herd kann ganz simpel sein: Kichererbsen, Sesammus und Olivenöl sind die Grundzutaten für Hummus. Dieses Püree stammt zwar ursprünglich aus dem Libanon, ist aber inzwischen zu einer typisch israelischen Speise geworden. Ebenso wie die frittierten Falafel-Bällchen, die man in Israel an jeder Straßenecke kaufen kann – so wie bei uns Bratwürste. Der Kichererbsenbrei kann mit den verschiedensten Gewürzen aromatisiert werden,  klein geschnittene Paprikawürfelchen, gebratene Pilze, golden geröstete Pinienkerne oder ein paar ganze Kichererbsen als Topping – im Handumdrehen hat man mehrere köstliche Variationen dieser Vorspeise. Mixt man Kräuter mit den Kichererbsen, bekommt man zusätzlich grünes Hummus. Gegessen wird es mit Fladenbrot.

„Die“ israelische Küche gibt es eigentlich gar nicht, sagt Cohen, der seit zehn Jahren in Deutschland lebt. Sie besteht vielmehr aus traditionellen Gerichten der Region und Rezepten, die heimkehrende Juden aus der Diaspora mitbrachten. Diese Einflüsse aus aller Welt machen den Reiz dieser Küche aus, die zwar auch Fleischzubereitungen kennt, aber besonders viel mit frischem Gemüse und Früchten arbeitet. Auch das zweite Gericht, das Sagy Cohen für die Kurier-Leser zubereitete, war lecker vegetarisch: Auberginensalat mit Paprika beziehungsweise mit Petersilie. Der in Weidenberg lebende Koch verriet nicht nur seine Küchengeheimnisse, er erklärte auch einige der jüdischen Speisegesetze, etwa die strikte Trennung von Milch- und Fleischzubereitungen: „Früher waren das ausschließlich religiös begründete Vorschriften, heute weiß man, dass sie auch einen gesundheitlichen Nutzen haben.“

Kurier-Redakteur Norbert Heimbeck, der den Kochabend im Möbelhaus Pilipp moderierte, ergänzte Cohens Ausführungen durch Details zu den Speisen. So erfuhren die Gäste, dass Kichererbsen wertvolle Isoflavone und das Spurenelement Zink enthalten, was die Hautalterung positiv beeinflusst. In der Schale der Auberginen ist Wirkstoff enthalten, der die Nervenzellen schützen soll.

Auch in Sagy Cohens Dessert steckt ein gesundheitlicher Nutzen: Er servierte mit Gorgonzola gefüllte Datteln aus dem Backofen, deren Inhaltsstoff Betaglucan den Cholesterinspiegel senken soll. Rund zwei Stunden vergingen mit alkoholfreien Cocktails, koscherem Bier, Kostproben und Geplauder wie im Flug.

Und hier noch ein Rezept per Video:

 

 

heim

Info: Bei der nächsten kulinarischen Reise am 17. September stellt Karin Holleis Rezepte aus der Kräuterküche vor.

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