Pfarrer fühlt sich von Gemeinderat nicht ernst genommen Kirche betet für neuen Standort

Von Heike Fauser

„Wir sind gegen den Standort", sagt Josef Gietl, Mitglied der Kirchenverwaltung in Weidenberg. Eigentlich wollte sich die Katholische Kirche St. Michael nicht öffentlich zum Standort des neuen Feuerwehrhauses äußern. Doch jetzt ist den Verantwortlichen der Kragen geplatzt. Der Grund: Die Kirche fühlt sich von der Gemeinde hintergangenen.

 
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Wütend ist Josef Gietl nicht. Er ist enttäuscht, bitter enttäuscht. „Es ist nicht richtig, wie die Gemeinde mit uns umgeht", sagt Gietl. Er und Pfarrer Reinhard Forster fühlen sich von der Gemeinde hintergangenen, glauben, dass die Bedenken, die sie gegen den Standort für das neue Feuerwehrhaus hegen, nicht ernst genommen werden. Gietl: „Wir haben immer versucht, auf menschlicher Ebene miteinander umzugehen, doch jetzt bleibt uns keine andere Wahl." Deshalb wenden sie sich jetzt gemeinsam mit Pfarrgemeinderätin Bettina Rippberger-Zylka an die Öffentlichkeit. Eines schicken alle drei vorweg: Gegen die Feuerwehr haben sie nichts. Im Gegenteil: Sie wissen wie wichtig das neue Feuerwehrgerätehaus für Weidenberg ist. „Uns geht es nur um den Standort", betont Gietl.

Brief vom Bürgermeister

Es war der 25. September 2012 als Pfarrer Forster ein Brief von der Gemeinde erhielt. In dem Schreiben, das dem Kurier vorliegt, weist Wittauer darauf hin, dass das Grundstück gegenüber der Kirche „in der engeren Auswahl" für den geplanten Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses stehe. Die Kirche solle bis Ende Oktober ihre Einwände mitteilen, dann werde der Gemeinderat entscheiden.

Für Pfarrer Forster war die sofort Sache klar. Ein Feuerwehrhaus gegenüber Kirche kommt nicht infrage – aus mehreren Gründen. Da wäre das Problem mit den Parkplätzen, aber auch mit dem Lärm. Die Kirche bat die Gemeinde in einem Schreiben nach Alternativen zu suchen. Doch dazu kam es nicht. Am 18. Dezember informierte Wittauer schriftlich, die Gemeinderäte hätten die Bebauungsplanänderung für die Fläche beschlossen. Und weiter: „Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Grundstück trotz des angesprochenen Kritikpunktes zur Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses geeignet ist."

„Dass ich die Belange der Kirche nicht ernst nehme, stimmt nicht", sagt Wittauer auf Kurier-Nachfrage. In dieser Woche endete die Anhörung der öffentlichen Träger. Alle Ergebnisse müssen nun „sachlich und fachlich" bewerten werden, erst dann könne man „öffentlich im Gemeinderat darüber entscheiden", so Wittauer. Für Pfarrer Reinhard Forster ist die Sache noch längst nicht vom Tisch. Er fordert, dass die Gemeinde nach einem neuen Grundstück sucht. Erst wenn alle Optionen geprüft wurden - und wirklich kein anderer Standort infrage kommt - könne er sich damit abfinden. Solange wird er beten.


Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der Freitagsausgabe (15. Februar) des Nordbayerischen Kuriers.

Kommentar "Transparenz tut gut"

Sehen Sie in unserem Kurier-TV-Video wie sehr das Feuerwehrhaus am Obermarkt beschädigt ist.

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