Thema Feuerwehr: Transparenz tut gut

Heike Fauser

Jetzt reagiert Pfarrer Reinhard Forster. Viel zu lange haben er und die Verantwortlichen der Katholischen Kirche St. Michael in Weidenberg zur Standortfrage für das geplante Feuerwehrhaus geschwiegen. Jetzt hauen sie auf den Tisch – und üben heftige Kritik an Bürgermeister Hans Wittauer (FWG).

 
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Zwei Briefe hat Pfarrer Forster an Wittauer verfasst, in denen er ausführlich seine Zweifel äußert: Lärmprobleme, Parkplatznöte – aber auch das Ortsbild würde empfindlich gestört. Doch der Weidenberger Rathaus-Chef soll die Bedenken der Verantwortlichen zum geplanten Standort gegenüber der Kirche nicht ernst nehmen, lautet der Vorwurf aus St. Michael. Und vielleicht hat Pfarrer Forster nicht mal so unrecht mit seiner Behauptung.

Denn wenn man sich den Briefwechsel zwischen beiden durchliest, könnte man tatsächlich den Eindruck gewinnen, als sei das Feuerwehrhaus gegenüber der Kirche bereits beschlossene Sache. In seinen Rückantworten nimmt Wittauer die Bedenken der Kirche lediglich zur Kenntnis. Alternativvorschläge bringt er nicht, sondern verweist stattdessen immer wieder auf die ideale Lage gegenüber der Kirche.

Zugegeben: Die Lage ist gut, im Hinblick auf die Verkehrsanbindung ist der Standort gegenüber der Kirche ideal. Verständlich also, dass Kommandant Heinrich Schmidt und seine Leute entschieden auf das Grundstück pochen. Doch um den Standort allein geht es hier nicht. Der ist in dieser Diskussion zweitranig. In Grunde genommen geht es um ein Thema, das im Weidenberger Rathaus viel zu kurz kommt: Transparenz. Nicht nur die Kirchengemeinde St. Michael hat das Gefühl, als würden im Gemeinderat manche Dinge hinter verschlossenen Türen beschlossen.

Auch die Bürger fühlen sich zu spät informiert. Wittauer hat versprochen, das Thema Standort öffentlich zu machen, wenn alle öffentlichen Träger angehört worden sind. Aber wann soll das sein? Doch wohl hoffentlich nicht erst dann, wenn der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung alle Details besprochen hat. Kirche und Religion sind nun mal für Menschen wichtige Themen – das war schon immer so und wird sich so schnell auch nicht ändern. Die Menschen wollen einbezogen und nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Basta-Politik nach dem Motto: „Wir haben nur diesen einen Platz und einen anderen gibt es nicht“, funktioniert nicht. Alternativen müssen offen gelegt und besprochen werden. Nur dann hat der Gemeinderat bei den Wählern auch in Zukunft eine Chance.