Kerwa, Kren und Kernghiechala

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Die Planung ist in feste Aufgaben gegossen: Von Mittwoch bis zum Dienstag wird die Altstadt wieder zur Kerwa-Zone. Kulinarisch. Für Familien. Und für die, die ein bisschen was über die Geschichte ihres Stadtteils wissen wollen. Haupttag mit den meisten Aktivitäten, die ein bisschen anders ausfallen als in den Vorjahren: der Sonntag, der mit Gottesdienst und Festumzug startet.

 
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Das Altstadt-Team hat ein gutes halbes Jahr geplant, um die Kerwa nicht nur für die interessant zu machen, die auf Krenfleisch und frisch Geschlachtetes Appetit haben. Seit einigen Jahren findet die Kerwa auch wieder auf der Straße statt - wenn auch nicht immer begünstigt vom Wetter. Haben die Altstädter im vergangenen Jahr die Booch-Gmaa wieder aufleben lassen und am Mistelbach dem einen oder anderen die Füße gewaschen - was bedeutet: die Leviten gelesen -, werden diesmal am Mistelbach am Kerwa-Sonntag nur die Geldbeutel ausgewaschen. "Um neues Geld in den Geldbeutel zu spülen, der ja unter der Kerwa ziemlich gelitten hat", wie Gerhard Förster vom Altstadt-Team im Gespräch mit dem Kurier sagt.

Am Mittwoch wird die Kerwa ausgebuddelt

Die Kerwa startet am Mittwochabend mit dem Ausgroom, einem Brauch, der auf den 30-jährigen Krieg zurückgeht. Damals hatte man Wertsachen vor dem heranrückenden Feind versteckt. Heute wird symbolisch Alkoholisches verbuddelt und im nächsten Jahr wieder hervorgeholt. Donnerstag, Freitag und Samstag spielt die Musik - sowohl in der Küche als auch in den Gasträumen - in den Altstädter Wirtschaften.

Festumzug am Sonntag - diesmal ohne Pferde

Förster, dem Wolfgang Schinköthe aus dem Altstadt-Team "die Kerwa-Kompetenz" bescheinigt, sieht den Sonntag als den traditionellen Haupttag der eigentlichen Kerwa: "Nach dem Festgottesdienst - Kirchweih hat ja schließlich was mit Kirche zu tun - in der Erlöserkirche zieht der Festzug durch die alte Altstadt." Jakobstraße, Bamberger Straße, Wallstraße, über den Eichelweg zurück. Ganz zufällig streift der Zug natürlich die Gastwirtschaften Becher-Bräu, Wilder Mann und Glenk-Bräu. "Gut 45 Minuten werden wir sicher unterwegs sein. Statt des Pferdegespanns haben wir zwei Bollerwagen dabei. Auf einem ein Fass Becher, auf dem anderen ein Fass Glenk. Damit wir an die Zuschauer auch einen Schluck ausschenken können", sagt Förster. Diesmal nicht dabei: das Pferdegespann. Zu viel Aufwand, sagt Förster.

Am Kernghiechala startet das Familienprogramm

Ziel des Umzugs ist das Kernghiechala, wo um 12 Uhr das Kinderprogramm startet: Mit Luftballon-Wettbewerb, mit Kinderschminken, einem Bewegungs-Parcours, einem Lese-Club. Für die Erwachsenen - und nicht nur für die - wird Wolfgang Schinköthe am Sonntag um 16 Uhr die Stadtteilführung unter dem Motto "Lebendige Altstadt" anbieten. "Um zu zeigen, wie sich die Altstadt entwickelt hat", wie Förster sagt. Nach dem Geldbeutelwaschen am Sonntagabend um 18 Uhr am Mistelbach starte man "ja praktisch schon wieder in die Nach-Kerwa", sagt Förster. Bis die Kerwa eim "Dienstag wieder eigroom wird". An einem geheimen Ort, versteht sich.

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