JU gegen Schwilden: Versöhnung in Trockau?

Von Heike Hampl
Matthias Straub (links) und Markus Täuber von der Jungen Union (JU) bieten "Welt"-Autor Frédéric Schwilden eine gemeinsame Partynacht in Trockau an - damit der Journalist sehe, dass man auch ohne Drogen Spaß haben kann. Foto: red Foto: red

Könnte so Versöhnung aussehen? Der Kreisvorsitzende der Jungen Union Bayreuth-Land Matthias Straub und der stellvertretende Landesvorsitzende Markus Täuber bieten dem Journalisten Frédéric Helmut Johannes Schwilden eine gemeinsame Partynacht in Trockau an.

 
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Wie alles begann: "Welt"-Autor Frédéric Helmut Johannes Schwilden verbrachte einen Abend im Musiccenter Trockau. Der Journalist ist in der Fränkischen Schweiz aufgewachsen. In seinem Text vergleicht er Trockau mit der Berliner Diskothek Berghain. Den Gästen in Trockau empfiehlt Schilden Drogen:

"Überhaupt fällt auf, dass so ein paar Drogen vielleicht gar nicht schlecht wären. Also jetzt nicht zu viele. Und die richtigen. Nur eine kleine Ecstasy für jeden."

Die Junge Union war von diesem Ratschlag überhaupt sich begeistert, rügte Schwilden und sprach ihn der moralischen Mittäterschaft am Drogenkonsum schuldig.

Das wiederum ließ sich der Journalist nicht gefallen, rügte die JU einfach mal ironisch zurück, er forderte den Rücktritt der beiden JU-Männer. Und er erklärte, dass er für das Amt des Bayreuther Oberbürgermeisters kandidieren wolle.

De JU reagiert prompt. In einer Pressemitteilung machen Matthias Straub und Markus Täuber klar, dass sie Schwildens plötzliches politischen Engagement schätzen:

"Besonders erfreulich ist dies bei Herrn Schwilden, dessen Agenda größtenteils Forderungen enthält, die mutiger und pragmatischer sind, als es die Politik der derzeitigen Oberbürgermeisterin ist. Daher wünschen wir ihm bei seiner Kandidatur viel Erfolg."

Viel Lob, doch auch Kritik:

"Wir hätten es jedoch begrüßt, wenn er als Landrat kandidiert hätte, sodass wir uns mit ihm intensiver auseinandersetzen hätten können. Denn als Mitglieder des JU Kreisverbandes Bayreuth-Land nehmen wir explizit davon Abstand, uns in die Belange der JU Bayreuth-Stadt einzumischen."

Die JU allerdings wäre bereit, die Fehde mit Schwilden zu beenden. Das jedenfalls geht aus diesem Angebot hervor:

"Besonders hilfreich wäre es schlussendlich, wenn Schwilden sich als volksnaher junger Politiker inszenieren würde, indem er sich von den gelobten Pillen distanziert und dem Musiccenter Trockau einen erneuten Besuch abstatten würde. Diesmal jedoch mit uns beiden, damit wir ihm zeigen können, dass man in unserer Region auch ohne Drogen Spaß am Feiern haben kann.“

Tja, Herr Schwilden. Jetzt ist es an Ihnen: Party Hard (aber drogenfrei) mit der Jungen Union in Trockau? Wir sind gespannt.