Herbstmarkt: Warum das Essen nicht reichte

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Der Zuspruch war gut, nur das Essen war knapp. Foto: red Foto: red

Der erste Drossenfelder Herbstmarkt am Bräuwerck hat viel Zuspruch gefunden. Allerdings: Die von der Bräuwerck AG zugesicherte Bewirtung funktionierte mehr schlecht als recht. Warum war das so?

 
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Stellvertretende Bürgermeisterin Michaela Schirmer hatte den Herbstmarkt zusammen mit sechs Obst- und Gartenbauvereinen der Gemeinde organisiert. Sie sagte am Dienstag auf Nachfrage: "Ja, ich bin ein bisschen enttäuscht, wie das am Sonntag gelaufen ist." Anscheinend hätten die Vorstände wegen des schlechten Wetters nicht mit so vielen Besuchern gerechnet.

Nicht mal eine Bratwurstbude

Doch nach dem Erntedankgottesdienst strömten die Menschen in den Gasthof. Sie mussten jedoch feststellen, dass dort alles ausgebucht war. Im Innenhof standen zwar die hübschen Stände der Vereine. Aber der Biergarten war geschlossen, das angekündigte Backofenfest fiel aus. Zwar wurden Brot und Kuchen gebacken, jedoch erst später drinnen verkauft, wie auch das versprochene Spanferkel. Im Hof stand nicht einmal eine Bratwurstbude.

Vom Besucherandrang überrollt

"Offenbar ist das Bräuwerck von dem Besucherandrang überrollt worden", sagte Schirmer im Nachhinein, die teilweise selbst mitanpackte, weil die Bedienungen alle Hände voll zu tun hatten. Dem Service mache sie jedoch keine Vorwürfe, sagte Schirmer. "Unsere Veranstaltung ist wohl unterschätzt worden." Letzlich hätten sich die Vorstände verkalkuliert. Wenigstens habe es einen Getränkeausschank draußen gegeben. Der Saal im Obergeschoss war nicht geöffnet worden. Ihn zu bedienen hätten die eingeteilten Servicekräfte vermutlich auch nicht geschafft. Der Nebenraum war ebenfalls mit einer Geburtstagsfeier belegt.

"Das kann man besser machen"

"Das Ganze war ursprünglich anders geplant", beschwichtigte Bürgermeister Harald Hübner im Gespräch mit dem Kurier. "Aber bei dem Wetter konnte man sich nicht raussetzen." Hübner ist zugleich Vorstandsvorsitzender der AG und unglücklich über den Essensengpass. Der sei vor allem in der Mittagszeit eingetreten. Nachmittags habe es Kaffee und Kuchen für alle gegeben. Später bekamen die Gäste noch Wienerle, Debreziner und Polnische. "Wir hätten einen Plan B haben sollen", räumte Hübner ein. "Das kann man besser machen. Daraus lernt man." Draußen hätte ein Angebot mit Selbstbedienung vorhanden sein müssen. Es sei bedauerlich, dass einige hungern mussten. Ein Großteil der Leute habe schließlich innen etwas bekommen.

Gegner fühlten sich bestätigt

Schirmer hat Verständnis für die ehrenamtlichen Helfer der Gartenbauvereine, die teils verärgert reagierten, weil zu wenig Essen da war. Beim Weihnachtsmarkt sorgen die Vereine selbst für die Verpflegung. Diese Alternative böte sich bei einer Wiederholung des Herbstmarktes an. "Wir haben ein Schmuckstück mitten im Dorf. Ich wollte dazu beitragen, es mit Leben zu erfüllen", sagte Schirmer und bedauert: "Wer kein Befürworter der Bräuwerck AG ist, die das Gasthaus betreibt, fühlt sich jetzt bestätigt."

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