Kreise und Gemeinden müssen 2016 über eine viertel Million Euro mehr bezahlen Gesamtschule Hollfeld braucht mehr Geld

Von Thorsten Gütling
2013 mit vielen Luftballons eingeweiht: Der Neubau der Gesamtschule Hollfeld samt Mensa. Jetzt macht sich der Unterhalt des Gebäudes auch finanziell bemerkbar. Der Mitglieder des Zweckverbandes müssen rund 100 000 Euro mehr für die Gebäude bezahlen. Archivfoto: Thorsten Gütling Foto: red

Die Gesamtschule Hollfeld hat im vergangenen Jahr mehr Geld gebraucht als geplant und wird das auch in diesem Jahr tun. Die Umlage für die Mitglieder des Zweckverbandes, darunter drei Landkreise und sieben Gemeinden, wird in diesem Jahr um 260000 Euro auf fast 1,4 Millionen Euro steigen.

 
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Ein Schüler kostet Kreise und Gemeinden damit rund 2100 statt bisher 1600 Euro im Jahr. Landrat Hermann Hübner nimmt die Preissteigerungen in Schutz. Er sagt: "Es liegt kein Fehlverhalten vor, alle Überschreitungen sind zu begründen." Zum Beispiel durch Bewirtschaftung und Unterhalt des erst 2013 eingeweihten Neubaus der Schule. Um 100000 Euro werden die Kosten zur Bewirtschaftung der Gebäude, vor allem die Energiekosten, wohl steigen. Vergangenes Jahr wurden 140000 Euro mehr gebraucht als geplant.

Busfahrten werden teurer

Ein weiterer Kostenpunkt: der Schülertransport. Rund 90000 Euro mehr als geplant wurden im vergangenen Jahr an die Busunternehmen überwiesen. Der Grund: Nachdem ein Mitbewerber geklagt hatte, musste die Vergabe der Nachmittagsfahrten im vergangenen Jahr neu ausgeschrieben werden. Gleichzeitig forderte der Zweckverband aber auch höhere Standards. So zum Beispiel eine Sitzplatzgarantie für jeden Schüler und kürzere Wartezeiten und damit den Einsatz von mehr Bussen.

Aber auch Neuanschaffungen schlagen zu Buche. Zwei Zeichensäle wurden für 25000 Euro mit neuem Mobiliar ausgestattet, in diesem Jahr soll eine Lautsprecheranlage für Veranstaltungen angeschafft werden. Kosten inklusive Einbau: rund 30000 Euro.

Zu guter Letzt hat auch der Erfolg der Schule seinen Preis. 42 Schüler besuchen derzeit die gebundene Ganztagsklassen, 94 Schüler die sogenannte Offene Ganztagsschule (OGS). Weil Ganztagesklassen auch einen erhöhten Betreuungsaufwand bedeuten, stiegen die Kosten in diesem Bereich zuletzt um mehr als 12000 Euro. 

Die größte Kostensteigerung bedeutet das für den Landkreis Bayreuth. 641000 Euro und damit 120000 Euro mehr als im Vorjahr wird er bezahlen müssen. Die Stadt Hollfeld, die am meisten Schüler stellt, muss 62000 Euro mehr und damit 260000 Euro zahlen.

Umlage steigt seit fünf Jahren

Damit ist die Umlage in jedem der vergangenen fünf Jahren gestiegen. Ein Umstand, der sich auf absehbare Zeit nicht ändern wird, wie Landrat Hermann Hübner zu verstehen gibt. Denn noch vor 2020 soll die Sanierung der Schule in die Wege geleitet werden. Nach der Realschule Pegnitz und der Johannes-Kepler-Realschule Bayreuth ist die Gesamtschule Hollfeld die dritte Schule, die der Kreis innerhalb von nur fünf Jahren sanieren will. Hübner rechnet mit Kosten von bis zu 20 Millionen Euro. Gleichzeitig ist die Zahl der umlagefähigen Schüler zuletzt vier Jahre in Folge von 706 auf 641 Schüler gesunken.

Geld, das laut Schulleiterin Christiana Scharfenberg trotzdem gut angelegt ist. Sie verweist darauf, dass in diesem Jahr acht Abiturienten mit der Note eins die Gesamtschule Hollfeld verließen, während sich bereits 153 Fünftklässler für das neue Schuljahr angemeldet haben.