Endlich neue Bauplätze in Heinersreuth

Von Thorsten Gütling
Hinter der Tankstelle am Ortseingang von Heinersreuth ist noch Platz. Zwei Baugebiete sollen dort entstehen, Bürger der Gemeinde hatten im Gemeinderat darum gebeten. Eines der beiden Baugebiete wurde trotzdem vorerst abgelehnt. Das zweite soll jetzt kommen. Archivfoto: Andreas Harbach Foto: red

Eigentlich wollte die Gemeinde Heinersreuth am Ortseingang links, hinter der Tankstelle, zwei neue Baugebiete ausweisen. Das erste, namens Breiter Acker, das weiter weg von der Bundesstraße liegen sollte, haben SPD und Freie Wähler im Gemeinderat vorerst verhindert. Und auch am zweiten Baugebiet gibt es Kritik, allenvoran aus der Stadt Bayreuth. Die Art und Weise sorgt in Heinersreuth für Unmut.

 
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Ein Baugebiet, ohne vernünftige Anbindung an den Rest der Gemeinde, heißt Splittersiedlung und ist nach dem Baugesetzbuch verboten. Dass das auf das Baugebiet Breiter Acker zutreffen könnte, darauf hatten nicht nur die Stadt Bayreuth, sondern auch das Landratsamt die Gemeinde Heinersreuth aufmerksam gemacht. Die Antwort Heinersreuths: Von einer Splittersiedlung könne schon bald nicht mehr gesprochen werden, weil in der Lücke zwischen Heinersreuth und dem Breiten Acker ja das Baugebiet Straßäcker entstehen soll. Weil das aber noch nicht feststeht, lehnten SPD und Freie Wähler den Breiten Acker zunächst ab.

Zweimal die gleiche Stellungnahme

Jetzt äußert die Stadt Bayreuth zum Baugebiet Straßäcker die gleiche Kritik – die wortgleiche. Und das sorgt im Bauausschuss Heinersreuth für Unmut. Auch diesmal ist von einer fehlenden Anbindung die Rede, auch diesmal von einem Verstoß gegen das Gebot der Sparsamkeit mit Grund und Boden. Danielo Heidrich, Mitarbeiter des Heinersreuther Bauamtes, sagt: „Die Pläne hat sich gar niemand mehr angeschaut.“ Die Antworten seien aus der Stellungnahme zum ersten Baugebiet einfach herauskopiert und eingefügt worden.

Die Stadt Bayreuth erklärt sich

Auf Nachfrage erklärt Joachim Oppold, der Pressesprecher der Stadt Bayreuth, die beiden Baugebiete seien nunmal benachbart und die schon einmal geäußerte Kritik treffe daher auch auf das zweite Gebiet zu. Die Stadt Bayreuth rechne auch beim Baugebiet Straßäcker wegen der  fehlenden Anbindung mit einer Beeinträchtigung des Landschaftsbildes und damit, dass der Verkehr im Stadtgebiet Bayreuth zunehme.

Wieder zu nahe an der Ortsumgehung?

Aber auch andere Einwände klingen vertraut. Damals wie heute erklärt das Staatliche Bauamt, dass das Baugebiet zu nahe am Korridor einer möglichen Umgehungsstraße liegt. Und dass damit Konflikte mit neuen Anwohnern drohten. Heidrich dazu: „Am Korridor für die Umgehungsstraße liegt halb Heinersreuth. Mit diesem Argument ließe sich alles verhindern.“ Und auch SPD-Sprecher Reiner Böhner äußert Unverständnis für die neuerlichen Bedenken. Das naheliegendste Gebäude des Straßäckers liege schließlich weiter vom Korridor der Umgehungsstraße entfernt als das am weitesten entfernte des Breiten Ackers.

Anders als beim Breiten Acker sind sich die Mitglieder des Bauausschusses beim Baugebiet Straßäcker daher einig: Am 26. Juli soll der Gemeinderat das Neubaugebiet beschließen.

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