Der Halter ist immer noch nicht ermittelt Emtmannsberg: Ziege überlebt Hundeangriff

Gabi Freiberger ist froh, dass ihre Hausziege Max überlebt hat. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Es war ein Albtraum kurz vor Weihnachten: Am 21. Dezember führte Gabi Freiberger ihre beiden Hausziegen spazieren. In den Feldern bei Emtmannsberg griff ein freilaufender Hund die Gruppe an. Ziege Moritz wurde so schwer verletzt, dass sie eingeschläfert werden musste. Ob Ziege Max überlebte, war lange nicht klar. Hund und Halter wurden bis heute nicht ermittelt. Bei dem Hund soll es sich um einen Ridgeback-Mischling handeln.

 
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Gabi Freiberger ist die Erleichterung anzumerken. Ziege Max hat den Angriff des unbekannten Hundes überlebt. Acht Tage später befindet sich die Waliser Schwarzhalsziege auf dem Weg der Besserung. „Max ist sehr ängstlich und vermisst Moritz“, sagt seine Halterin. Den ganzen Stall habe er auf der Suche nach seinem Halbbruder abgeschnüffelt – ein trauriger Anblick. „Max ist apathisch und gelangweilt“, sagt Freiberger. Doch das Antibiotikum, das die Ziege auch über Weihnachten erhielt, hat angeschlagen.

Schwer verletzt wurde Max drei Tage vor Heiligabend (wir haben berichtet). Ob er überlebt, war nicht sicher, sagt der behandelnde Tierarzt Johann Lipp. „Die Ziege war schlimm zugerichtet“, so Lipp. Der Veterinär hatte Max noch auf dem Feld behandelt. Moritz musste er einschläfern. Max erlitt schwere Verletzungen an den Ohren und am Maul, in die sich der freilaufende Hund verbissen hatte. Solch einen Fall habe er in den letzten dreißig Jahren nicht erlebt, sagt Lipp. „Nomalerweise verhält sich ein Hund nicht derart aggressiv.“ Max musste mehrfach genäht werden. Die Verletzungen am Maul hinderten Max mehrere Tage am Fressen. Von der Oberlippe bis hin zu den Nüstern war die Haut gerissen. Mittlerweile knuspert er wieder Heu und Hagebutten. Die mag er besonders gerne.

Suche nach dem Halter

Gabi Freiberger erstattete Anzeige. Ihr geht es darum, dass der Hund nicht ein weiteres Mal Menschen oder andere Tiere gefährdet. Außerdem möchte sie den Kindern, die den Angriff miterlebten, Gerechtigkeit vermitteln. „Sie sollen sehen, dass ein solcher Vorfall nicht ungestraft bleibt“, sagt die Emtmannsbergerin. Die drei Neun- und Zehnjährigen haben den Schreck überwunden, sind aber traurig über den Tod von Ziege Moritz. Freiberger würde sich auch über anonyme Hinweise freuen. Von der Unterstützung durch ihre Nachbarn ist sie begeistert. „Die kümmern sich und leiden mit“, sagt Freiberger.

Der Halter des Hundes konnte bislang nicht ermittelt werden, erklärt Thorsten Reuter von der Polizeiinspektion Bayreuth-Land. Der Fall wird nun einem speziell geschulten Hundeführer übergeben. Auch die Gemeinde Emtmannsberg beteiligt sich an der Suche nach dem Halter. Mehrere Anrufer hätten sich gemeldet und Hinweise abgegeben, sagt Bürgermeister Thomas Kreil. Die Sorgen der Bürger vor einem weiteren Angriff des Hundes könne er verstehen. Von einer allgemeinen Leinenpflicht hält Kreil dagegen nichts. Gabi Freiberger denkt, dass der Halter nicht in Emtmannsberg wohnt. „Dann wäre der Hund schon ermittelt“, ist sie sich sicher. Ein brauner Hund, möglicherweise ein Ridgeback Mischling, soll den Angriff verübt haben.

Max soll nicht lange alleine bleiben. Familie Freiberger ist auf der Suche nach einem neuen Gefährten für den einsamen Ziegenbock. Eine Waliser Schwarzhalsziege soll es wieder sein. „Die sind so schön ruhig und ausgeglichen“, erklärt Gabi Freiberger. Vorerst traut sie sich nicht mehr allein mit Max auf die Felder. „Wir halten uns dicht an die Häuser“, sagt sie. Mit einem zweiten Ziegenbock sollen dann wieder längere Ausflüge unternommen werden. Und Max über den Verlust von Moritz getröstet werden.

isa

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