Bei Emtmannsberg greift am Sonntag ein unbekannter Hund Spaziergänger an - Halter gesucht Freilaufender Hund beißt Ziege tot

Foto: dpa Foto: red

Aus dem geruhsamen Spaziergang am Vierten Advent wurde nichts: Bei einem Ausflug in die Wiesen bei Emtmannsberg wurde eine Gruppe Spaziergänger am Sonntag von einem großen, freilaufenden Hund attackiert, der in der Folge eine Hausziege tot biß. Die Halterin und ihr Begleiter versuchten noch, den Hund mit Schlägen zum Ablassen zu bewegen - vergebens. Die Kinder, die beim Spaziergang mit dabei waren, erlitten einen Schock. Die Polizei versucht jetzt, den Hundehalter zu ermitteln. Gegen ihn wurde Anzeige erstattet.

 
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Einen Tag später ist Hartmut Meyer der Schreck noch anzumerken. "Ich bin froh, dass den Kindern nichts passiert ist", sagt der Bayreuther. Die Situation sei gefährlich gewesen, der Hund sehr aggressiv. Dieser sei gar nicht so schnell auf die Gruppe zugerannt, dann habe er jedoch entschlossen die Ziegen angegriffen. Gemeinsam mit Gabi Freiberger hat Meyer auf den Hund eingeschlagen und wiederholt eingetreten - erfolglos. Der Hund ließ sich nicht abbringen. "Meine Füße tun mir heute noch weh", erklärt Meyer. Die Kinder hätten geschrien, die Ziegen viel Blut verloren. Wie auf einem Schlachtfeld habe es ausgesehen. Mehrere Minuten vergingen, bis der Hund von den Ziegen abließ. Ziegenbock Moritz wurde so schwer verletzt, dass ihn der herbeigerufene Tierarzt einschläfern musste. Ziege Max wurde an der Schnauze und einem Ohr verletzt, knuspert aber schon wieder Heu.

Wem der Hund gehört und woher er kam, ist noch nicht bekannt. Die Gruppe beobachtete kurz vor dem Angriff einen Spaziergänger mit Hund und vermutet in ihm den Halter. Der Mann habe eine schwarze Jacke und eine schwarze Baseballkappe mit roter Aufschrift getragen. Der angreifende Hund ist braun und am Rücken ungefähr 60 Centimeter hoch. Er trug ein Kettenhalsband, wirkte gepflegt, seine Rasse ist nicht bekannt. Hartmut Meyer ist sich sicher, dass der Halter den Angriff mitbekommen hat. Der Hund sei schließlich blutverschmiert gewesen.

Kinder geschockt

Es hätte noch viel schlimmer ausgehen können, sind sich Gabi Freiberger und Hartmut Meyer einig. Als der Hund auf die Gruppe zukam, seien die Ziegen nicht geflohen, sondern hätten ihn freundlich angeschnüffelt. Sie sind Hunde gewohnt, werden regelmäßig ausgeführt. Als der Hund sie anfiel, hätten sie sich an die Menschen gedrängt. "Sie suchten den Schutz ihrer Herde", drückt es Freiberger aus. Das brachte allerdings auch die Menschen in Gefahr. Die vier Kinder, neun und zehn Jahre alt, stehen unter Schock. "Sie haben schlecht geschlafen und meine Tochter musste ich am Montag früher aus der Schule holen", erklärt Hartmut Meyer.

Der Angriff ereignete sich nordöstlich von Emtmannsberg auf dem Höhenrücken zwischen Haselhöhe und Hochbehälter. Laut Thomas Kreil, Bürgermeister von Emtmannsberg, besteht an dieser Stelle kein Leinenzwang. Ein solcher könne jedoch ausgesprochen werden, sollte sich ein weiterer Angriff ereignen. Auch ein Leinenzwang für einen einzelnen Hund sei möglich. Gabi Freiberger hat Anzeige erstattet. Die Polizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Lässt sich der Hund ermitteln, wird er von einem Hundeführer begutachtet, erklärt Jürgen Stadter, Pressesprecher der Polizei Oberfranken. In jedem Fall muss ein Halter gewährleisten, dass von seinem Tier keine Gefahr ausgeht.

Gabi Freiberger ist wütend auf den unbekannten Halter. "Es tut sehr weh, Moritz zu verlieren", sagt sie. Auch David, ihr siebenjähriger Sohn, sei sehr traurig. Max und Moritz sind Waliser Schwarzhalsziegen. Die Familie holte sie aus Kempten. Im Garten ihres ehemaligen Bauernhofs bauten die Freibergers den Ziegen einen Unterstand. Ziegenbock Moritz ist nun alleine ohne seinen Halbbruder. Gabi Freiberger plant so bald keine Ausflüge mehr mit ihm. "Ich fühle mich nicht mehr sicher", sagt sie.

isa

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