Im Klinikum bescheinigt man dem neuen Chef der Kardiologie bereits erste Erfolge. Im Juli 2015 kam Stumpf als kommissarischer Leiter der Kardiologie nach Bayreuth, nachdem sich das Klinikum von seinem Vorgänger Prof. Martin Höher getrennt hatte. Die Erfolge, sagt Henneking, liegen auch im zwischenmenschlichen Bereich. „Ich treffe in der Kardiologie keinen unzufriedenen Mitarbeiter“, sagt Henneking.
So kam Stumpf nach Bayreuth
Auch wenn die Chefarztstelle der Kardiologie nicht offiziell ausgeschrieben war: Stumpf hat sich in einem Auswahlverfahren einer Expertenkommission unter 20 Bewerbern als der Geeignetste erwiesen, sagt Klinikum-Geschäftsführer Joachim Haun. „Wir hatten eine Sondersituation. Wir waren zu einem schnellen Verfahren gezwungen.“ Derzeit wird am Klinikum darüber diskutiert, ob der im Sommer freiwerdende Chefarztposten für die Allgemeine Chirurgie ausgeschrieben und mit einem Mediziner mit Professoren-Titel werden soll. Oder ob das Krankenhaus Dr. Oliver Ponsel ohne Ausschreibung berufen soll, Ponsel beruft sich auf eine schriftliche Zusage. Stumpf ist Privat-Dozent, ist damit habilitiert, er hat die Befähigung zur wissenschaftlichen Lehre. Ziel ist es, im Umfeld des Klinikums einen Zweitcampus der medizinischen Fakultät der Universität Erlangen zu errichten. Noch in diesem Monat soll der Aufsichtsrat darüber entscheiden.
Stumpf konzentriert sich auf seine Aufgabe. Herz-Kreislauferkrankungen sind in Industriestaaten die Todesursache Nummer Eins. Weit vor Tumorerkrankungen. Was ihn motiviert: „Wir sind ziemlich nah dran an der Akutmedizin“, sagt er. „Als Kardiologe kann man einen Patienten sehr schnell helfen. In Situationen, in denen es um Leben oder Tod geht. Das ist ein tolles Gefühl.“
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