Seit Dienstag ist die Hauptverkehrsstraße stadteinwärts gesperrt - Stadt dreht an der Ampelschaltung Das Nadelöhr Hindenburgstraße

Von Frank Schmälzle und Norbert Heimbeck
 Foto: red

Sie ist eine der Hauptverkehrsader dieser Stadt: Seit gestern ist die Hindenburgstraße stadteinwärts gesperrt. Das große Verkehrschaos, sagt der stellvertretende Leiter des Straßenverkehrsamt, Heiko Ellner-Schuberth, ist ausgeblieben. Aber: Kleinere Probleme gibt es.

 
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Zum Beispiel an der Kreuzung Nordring/Hindenburgstraße. Autofahrer, die aus Richtung Heinersreuth nach Bayreuth an diese Kreuzung kommen und nach rechts in die Dr. Würzburger Straße auf eine der beiden Umleitungsrouten wollen, stehen. Die Ampelschaltung bremst sie. Bis zu drei Ampelumläufe dauert es, bis Autofahrer die Kreuzung hinter sich haben. In Zeit: knapp fünf Minuten. Ellner-Schuberth will angesichts einer solchen Wartezeit noch nicht von Stau sprechen. Trotzdem: „Wir waren gestern Morgen vor Ort, haben das Problem gesehen und reagieren“, sagt er. Die Ampelschaltungen werden jetzt verlängert, das heißt: Stadteinwärts fahrende Rechtsabbieger auf die Dr. Würzburger Straße haben länger Grün. Das ist wichtig, sagt der stellvertretende Chef des Straßenverkehrsamtes. Spätestens dann, wenn wieder mehr Verkehr aus Richtung Westen nach Bayreuth fließt. Wegen Kanal- und Straßenbauarbeiten ist die Ortsdurchfahrt Altenplos in den kommenden sechs Wochen gesperrt. Das entlastet die West-Einfahrt von Bayreuth. Aber: Die halbseitige Sperre an der Hindenburgstraße wird länger dauern als die in Altenplos. Die Hindenburgstraße soll am 28. Oktober wieder vollständig für den Verkehr freigegeben werden.

Zwei Routen außenherum

Zwei Umleitungsrouten hat das Straßenverkehrsamt für den stadteinwärts rollenden Verkehr ausgeschildert. Eine über die Dr.-Würzburger-Straße, Scheffelstraße, den Freiheitsplatz und die Bismarckstraße auf den Ring. Die andere über den Nordring, die Feustelstraße, Bürgerreuther und Bahnhofstraße auf den Ring. Beide, sagt Ellner-Schuberth, funktionieren nach ersten Erkenntnissen gut. Und es sind ja  nur offiziellen Umleitungsstrecken. Ortskundige Autofahrer werden sich ihre eigenen Strecken suchen. Durch den Stadtteil Kreuz oder weiter draußen von der Dostler-Kreuzung über die Ludwig-Thoma-Straße in die Stadt.  „Das dauert vielleicht ein paar Tage, aber dann verteilt sich der Verkehr. Das gibt sich“, sagt Schuberth-Ellner. Dies hatte sich zuletzt im vergangenen Sommer an einer anderen Bayreuther Hauptverkehrsstraße gezeigt. Damals wurden auf einem Teilabschnitt der Albrecht-Dürer-Straße zuerst die beiden stadteinwärts führenden Spuren, danach die Gegenfahrbahnen erneuert. Und auch damals war es nach Anfangsschwierigkeiten zu keinen größeren Verkehrsproblemen gekommen.

Die Retter haben eine Plan B

Die Retter des Roten Kreuzes haben einen Plan B, wenn es doch noch Schwierigkeiten geben sollte. Dann stellen sie ihre Fahrzeuge an der Integrierten Leitstelle oder an der Feuerwache ab. Die sind nur ein paar Schritte von der BRK-Zentrale an der Hindenburgstraße entfernt. Aktuell, sagt Pressesprecher TobiasSchif, gebe es keine Einschränkungen. Die Rettungsfahrzeuge müssen jetzt zwar in jedem Fall erst einmal stadtauswärts fahren. "Aber wir halten unsere Rettungsfristen ein." Zwölf Minuten haben die Retter bei Notfalleinsätzen innerhalb Bayreuths Zeit. Dann müssen sie beim Patienten sein.

Schleichwege? Gibt es einfach nicht

In Altenplos ist seit Montag die Hauptstraße dicht."An dem Tag war es richtig schlimm", sagt Tomasz Lach, Leiter der gemeindlichen Bauabteilung. Es habe viele Anrufe und Beschwerden gegeben, außerdem hätten viele Autofahrer die Schilder nicht beachtet und sich dann beschwert, dass die Straße gesperrt sei: "Wer unseren Schildern folgt, hat keine Probleme, die Umleitung zu finden." Es sei seit vielen Monaten bekannt, dass die Straße gesperrt werden müsse. Die Umleitung sei gut ausgeschildert und Schleichwege zu suchen, bringe nach seiner Meinung nichts, weil es die einfach nicht gibt. Am Dienstag sei die Verkehrslage schon besser gewesen als am Montag; ab Donnerstag werden sich nach Lachs Ansicht die Autofahrer an die Umleitung gewöhnt haben.

Jürgen Schenkel ist Verkehrssachbearbeiter bei der Polizeinspektion Bayreuth-Land. Er bestätigt Tomasz Lach: "Wenn alle die Umleitung fahren würden, gäbe es keine Probleme." Beschwerden der Anwohner, dass zu schnell gefahren werde, mag er nicht bestätigen: "Die Anwohner sind den Verkehr einfach nicht gewöhnt. Die glauben dann nur, dass zu schnell gefahren wird."

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