Große Resonanz auf Unterschriftensammlung gegen Baugebiet "Steigengasse" Bürgerentscheid: Unterschriften reichen

Von Sonny Adam
Dieter Sachs kann zufrieden sein. Für einen Bürgerentscheid haben sich 400 Anwohner mit ihren Unterschriften ausgesprochen. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Mit 400 Unterschriften gegen das Baugebiet "Steigengasse" hat die Bürgerinitiative die erste Hürde genommen.  Doch am Ziel sind die Neuenmarkter Bürger noch lange nicht.

 
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Erst vor kurzem haben sich einige Anwohner aus dem Schrenkweg, der Steigengasse, der Königsberger und der Waldenburger Straße und einige Hochwasseropfer aus Hegnabrunn zusammengefunden. Gemeinsam wollen sie gegen das geplante 2,8 Hektar große Baugebiet „Steigengasse“, das Platz für 27 neue Häuser in Neuenmarkt bieten soll, kämpfen.

Gemeinde soll ihre Hausaufgaben machen

Erst soll die Gemeinde in Sachen Hochwasserschutz ihre Hausaufgaben machen, fordert die Bürgerinitiative. In den letzten Tagen waren rund zwanzig Unterschriftensammler unterwegs. „Wir waren wirklich positiv überrascht. Die Leute wussten Bescheid und waren sehr aufgeschlossen. Viele unterstützen uns“, zieht Dieter Sachs eine erste Bilanz.

In Sorge wegen Hochwasser

Im Klartext bedeutet dies: Schon jetzt hat die Bürgerinitiative, die im Übrigen nicht politisch motiviert ist, mehr als 400 Unterschriften zusammengesammelt. „Leider konnten wir nicht alle Haushalt aufsuchen“, bittet Sachs all diejenigen, die nicht berücksichtigt wurden, um Entschuldigung. Schon jetzt hat die Bürgerinitiative mehr als genug Stimmen, um auch wirklich ein Bürgerbegehren, das dann letztlich in einen Bürgerentscheid mündet, anzustrengen. Eigentlich hätten nur zehn Prozent der Neuenmarkter unterschreiben müssen.

Unterzeichner fürchten um ihre Häuse und Grundstücke

Die Anwohner gehen nicht auf die Barrikaden, um Front gegen die Neuansiedlung von Bauwilligen zu machen, sondern sie fürchten Nachteile für die eigenen Häuser und Grundstücke. Denn natürlich bringt ein Neubaugebiet auch eine zunehmende Versiegelung mit sich. Zudem zweifeln sie daran, dass das vorgeschlagene Entwässerungskonzept funktioniert. Ein großes Manko sei zudem, dass die Fläche, auf der das Baugebiet entstehen soll, aufgeschüttet werden soll. Damit liegt das neue Baugebiet höher als die bisherigen Häuser. Auch im Gemeinderat war das Bürgerbegehren Thema. Mit dem Hochwasser-Vorfall musste sich der Rat bereits öfter befassen.

Pöhlmann schreibt an Bürgermeister

Gemeinderat Karl Pöhlmann (SPD) wandte sich offen an den Bürgermeister Siegfried Decker: „Hier erwartet unsere Fraktion eine klare Position des Bürgermeisters in der Öffentlichkeit. Wir stehen dann geschlossen dahinter.“ Bürgermeister Siegfried Decker ließ das Gremium wissen, dass zunächst die Vorlage des Bürgerbegehrens abgewartet und die Fragestellung geprüft werde: „Wir werden dann im Gemeinderat gemeinsam festlegen, wie wir weiter vorgehen.“

Bürgermeister mauert

Auch auf Nachfrage dieser Zeitung war Siegfried Decker (Neuenmarkter Gemeinschaft) nicht zu einer Stellungnahme bereit. Ulrich Stelter (Neuenmarkter Gemeinschaft) bedauerte, dass man bei der Vorstellung des integralen Hochwasserschutzkonzeptes sowohl bei der Bürgerversammlung im Gemeindesaal als ich im Sitzungssaal nach seiner Meinung „stereotyp“ vorgegangen sei: „Das war ungeschickt, wie das gelaufen ist.“ Die Unterschriftensammlung ist jetzt nahezu abgeschlossen. In den nächsten Tagen will sich die Bürgerinitiative rechtlich „schlau machen“, um keinen Formfehler zu machen.

Unterschriftenübergabe im Rathaus

Nach Aschermittwoch soll die Original-Unterschriftenliste im Rathaus Bürgermeister Siegfried Decker überreicht werden. „Wie es dann weiter geht, werden wir ja sehen“, sagt Sachs und ist zuversichtlich, dass es in den nächsten Monaten in Neuenmarkt ein Bürgerbegehren, das dann letztlich in einen Bürgerentscheid mündet, geben wird.

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