Bürger wollen besseren Lärmschutz

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Den Unterbrückleinern reicht’s. Sie leben wie die Waldauer in unmittelbarer Nähe der Autobahn 70. Und sie fordern, dass der Lärmschutz auch auf der Höhe von Unterbrücklein verbessert.

 
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Um die Diskussion über einen besseren Lärmschutz anzustoßen, haben die betroffenen Bürger Bürgermeister Harald Hübner eine Liste mit 72 Unterschriften übergeben. Die Männer und Frauen beklagen, dass seit dem Ausbau der A 70 der Lärm in Unterbrücklein zugenommen habe. Die Autobahndirektion Nordbayern habe nach der Sanierung der A 70 statt einer Mittelleitplanke eine Mittelwand aus Betonteilen errichtet. Die Bürger vermuten, diese neue Konstruktion habe die Lärmproblematik verschärft. „Das muss jetzt von den Verantwortlichen überprüft werden“, sagte Hübner in der Gemeinderatssitzung und sicherte seine Unterstützung zu.

 

Bürger aus Unterbrücklein beschweren sich über zu viel Lärm in ihrer Ortschaft. Foto: Andreas Harbach

 

In Unterbrücklein entstehe „eine erhebliche Lärmbelästigung“ durch die Autobahnauffahrt. Bei einer östlichen Windrichtung reflektiere die Betontrennlinie den Verkehrslärm, so die Bürger. Deshalb sollten  hier andere Lärmschutzmaßnahmen ergriffen werden. „Bei einem  entsprechenden Windstand hört man den Verkehr lauter“, bestätigte SPD-Gemeinderätin Kerstin Neumann. Doch ein ständiger Lärmpegel sei sowieso vorhanden.

Waldau erhielt Lärmschutz

Im Gegensatz zu Unterbrücklein erhielt der Neudrossenfelder Ortsteil Waldau eine Lärmschutzwand. „Im Ort wirkt sie gut“, sagte Gemeinderat Thomas Erlmann (Wählergruppe Waldau). Auf der gegenüberliegenden Seite in Richtung Thurnau höre man die Verkehrsgeräusche jedoch stärker. Daher könnte durchaus über eine Verlängerung des Lärmschutzes zum Autobahndreieck hin nachgedacht werden. Das hält Bürgermeister Hübner ebenfalls für eine mögliche Option.  „Das wäre eine Aufgabe der Fachbehörde, Berechnungen anzustellen, was möglich wäre und sich am besten eignen würde.“

 

Bürger aus Unterbrücklein wollen eine Geschwindigkeitsbegrenzung zwischen Hornungsreuth und Unterbrücklein wie zwischen Heinersreuth und Altenplos. Foto: Archiv/Wittek

 

Außerdem schlagen die Bürger ein Tempolimit von der Hornungsreuther Kreuzung  bis nach Unterbrücklein vor. Denn die Geschwindigkeitsbegrenzung von 70 Stundenkilometern wird zwischen Hornungsreuth und Unterbrücklein aufgehoben.  „Heinersreuth hat’s ja auch geschafft“, bemerkte FUG-Gemeinderat Björn Sommerer. Zwischen Heinersreuth und Altenplos darf seit der Deckensanierung der B 85 nur noch 70 km/h gefahren werden. Vor Unterbrücklein können die Fahrer jedoch immer noch beschleunigen.

Für Geschwindigkeit ist Landratsamt zuständig

Kurt Schnabel, Leiter des Staatlichen Bauamtes Bayreuth, sagte auf Nachfrage, für Geschwindigkeitsbegrenzungen sei die Straßenverkehrsbehörde zuständig. Diese sei nicht das Bauamt, sondern das Landratsamt.  Nur die Kreisbehörde könne verkehrsrechtliche Anordnungen treffen. Auch für Unterbrücklein sei der Lärmschutz bereits verbessert worden. „Auf der ganzen Länge der B 85 von Heinersreuth bis zur Ortsdurchfahrt von Unterbrücklein ist vor kurzem ein lärmmindernder Asphalt aufgebracht worden.“ Bis zum Autobahndreieck müsste sich die Lärmsituation daher verbessert haben. Das durchschnittliche, tägliche Verkehrsaufkommen habe zudem abgenommen. Zuletzt wurden rund 8000 Fahrzeuge pro Tag registriert, deutlich weniger als zuletzt. Die Verkehrszählung wird alle fünf Jahre vorgenommen.

An der Auffahrt wird nichts geändert

Bei der Einfahrt von der Bundesstraße auf die Anschlussstellenrampe der A 70 kommt es, wie berichtet, häufig zu zu Lkw-Unfällen. Meistens fahren die Lastwagen der Polizei zufolge zu schnell. Manchmal seien die Unfälle auf schlecht gesicherte Ladung zurückzuführen. Die Autobahndirektion Nordbayern hielt nach eigenen Angaben dazu Rücksprache mit der Polizei. Einvernehmlich sei man zu dem Schluss gekommen, dass an der Anschlussstelle "kein verkehrsrechtlicher Handlungsbedarf" bestehe.

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