Zahlungen aus Gerichtsurteil noch offen Fichtelberg: Bizarrer Streit um Thermenschrott beendet

Von Andreas Gewinner
Die Ruine der Kristalltherme Fichtelberg auf einem Luftbild vom Oktober 2014. Der Streit aus der Abbruchphase, wer über den Metallschrott aus der Ruine verfügen darf, ist nun beendet. Foto: Tobias Köpplinger Foto: red

Der Streit um die Buntmetallreste aus dem Thermenschutt hat ein unspektakuläres Ende gefunden. Offen ist derzeit noch die restlose Abwicklung der Zahlungen an die Gemeinde, zu denen Badbetreiber Heinz Steinhart in Bamberg verurteilt worden war.

 
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Bürgermeister Georg Ritter gab in der jüngsten Gemeinderatssitzung bekannt, dass sich die Kommune bei den Abrissarbeiten mit dem Gegenwert des Altmetalls aus der abgebrannten Therme einbringt. Es geht um rund 22 Tonnen Metall, darunter das Kupferdach der Therme. Der Wert: ein niedriger vierstelliger Eurobetrag, so Ritter.

Als vor drei Jahren Badbetreiber Heinz Steinhart mit dem Abriss der Therme begann, – insbesondere der Kupferpreis war damals ein Drittel höher als heute – entbrannte ein abstruser Streit darüber, wer über das Material verfügen darf. Steinhart wollte die verkohlten Metalle dem Abbruchunternehmer zur Verrechnung seiner Kosten überlassen; der damalige Bürgermeister Castro Riemenschneider erhob Anspruch auf den wertvollen Schrott, da damals die Gemeinde noch rechtmäßiger Besitzer der Therme gewesen sei. Gegenseitige Anzeigen waren die Folge, selbst die Polizei war an der Therme im Einsatz. Nach langem Gezerre landete der Metallhaufen schließlich am gemeindlichen Bauhof.

 Nach dem Urteil vor dem Oberlandesgericht Bamberg hatte Steinhart die der Gemeinde zugesprochenen Pachtzahlungen in Höhe von knapp einer Million Euro umgehend gezahlt. Offen waren seither die aufgelaufenen Zinsen sowie ausstehende Zahlungen aus dem Jahr 2011, die nicht Teil der Klage der Gemeinde waren. Die Zinsen seien in der Zwischenzeit vom Anwalt der Gemeinde errechnet worden, der Betrag von 398.000 Euro sei am 29. Juli Steinhart in Rechnung gestellt worden, so Ritter. Was der Gemeinde aus dem Jahr 2011 noch zustehe, sei aktuell noch nicht errechnet, so der Bürgermeister.

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