Verkehrs- und Bauausschuss beschließen Nachbesserung für die Pottensteiner Straße Bayreuths halbe Fahrradstraße

Von Frank Schmälzle

Schon wieder eine lange Debatte der Stadträte über die Pottensteiner Straße. Und am Ende eine Nachbesserung: Die Pottensteiner Straße wird zur Fahrradstraße erklärt. Das haben der Verkehrs- und der Bauausschuss am Dienstag in einer gemeinsamen Sitzung beschlossen. Aber nur halb.

 
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Es ging darum, das Viertel um den Röhrensee schöner zu machen. Deshalb hatte der Stadtrat beschlossen, die Pottensteiner Straße zur Einbahnstraße stadtauswärts zu erklären. Mit schrägen Parkbuchten am rechten Straßenrand. Und der Regelung, dass Fahrradfahrer auch stadteinwärts unterwegs sein dürfen. Damit die Radler nicht mehr durch den Park des Röhrensees brausen.

Immer wieder Ärger und Streit

Exakt das ist ein Geburtsfehler der neuen Pottensteiner Straße. Man sieht ihr nicht an, dass Radfahrer tatsächlich stadteinwärts den Autos entgegenfahren dürfen. Weil kein Radweg markiert ist. Und weil es eng ist. Regelmäßig, sagen Stadträte, regen sich Autofahrer über entgegenkommende Radler auf, weil sie nicht mit ihnen rechnen. Doch die Radler tun gar nichts Verbotenes.

Autofahrer haben Angst um ihre Felgen

In der Rad- und Fußwegekommission des Stadtrates war die Pottensteiner Straße im April Thema. Drei Empfehlung gaben die Verkehrsexperten anschließend an Verwaltung und Stadtrat: Markierungen auf der Fahrbahn sollen für Klarheit sorgen – Fahrradpiktogramme stadteinwärts und Tempo-30-Markierungen stadtauswärts. Die Bordsteinkanten an den Pflanzinseln zwischen den Parkplätzen sollen abgesenkt werden– denn um die machen Autofahrer aus Angst um ihre Felgen einen großen Bogen und kommen damit Radlern gefährlich nahe. Und die Verwaltung solle prüfen, ob die Pottensteiner Straße zur Fahrradstraße werden könnte. Dort gilt: Radler dürfen nicht gefährdet werden. und sie dürfen nebeneinander fahren.

So wie es Stadtbaudirektor Hans-Dieter Striedl den Mitgliedern des Verkehrs- und des Bauauschusses vorschlägt, wird die Pottensteiner Straße allerdings nur in eine Richtung zur Fahrradstraße. Nur stadtauswärts. Radfahrer, die stadteinwärts unterwegs sind, bekommen die Sonderrechte nicht.

CSU: Radler wieder in den Park

Die CSU ist dagegen. Harald Rehm sagt, was die Verwaltung vorhat, ist eine Verschlimmbesserung, stiftet nur noch mehr Verwirrung. Und macht die Pottensteiner Straße nur noch gefährlicher. Sein Vorschlag: Die Radfahrer sollen durch den Park fahren.

Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe hält dagegen: Genau das wollte der Stadtrat nicht mehr, als er einen Umbau der Straße beschlossen hatte. Auch Georg Kämpf, Christine Düreth-Trat (beide BG), Halil Tasdelen (SPD), Stephan Huttner (FDP) und Christopher Süss (Junges Bayreuth) sind für die Fahrradstraße. Weil das für mehr Sicherheit und hoffentlich auch für weniger Durchgangsverkehr sorgt.

Nicht legal, aber absolut verständlich

Düreth-Trat sagt: Die jetzige Regelung treibt ungewollte Blüten. Viele Radfahrer sind derzeit auf dem Bürgersteig an der Pottensteiner Straße unterwegs. Das ist verboten, aber sie könne es verstehen. Weil das sicherer ist. Und weil sich Radler nicht mit entgegenkommenden Autofahrern anlegen wollen. Wer nicht den Gehsteig nutzt, sagt Jörg Grieshammer (SPD), der radelt durch den Röhrenseepark. „Das nimmt zu.“ Und ist das genaue Gegenteil dessen, was die mit dem Umbau erreicht werden soll.

Polizei und Straßenverkehrsamt haben nichts dagegen, wenn die Pottensteiner Straße zur Fahrradstraße wird. Am Ende beschließen die Mitglieder des Verkehrs- und des Bauausschusses: So wird es gemacht. Die Pottensteiner Straße wird Fahrradstraße, stadtauswärts. Die CSU-Stadträte bleiben bei ihrer Linie und stimmen dagegen.

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