Baustelle nervt Anlieger

Von Jonas Kühn
23.06.2016, Bayreuth, Bahnhofstraße, Baustelle, Foto: Andreas Harbach Foto: red

Lärm und Staub: Die Baustelle an der Kreuzung Bahnhofstraße/Carl-Schüller-Straße macht vor allem den Anliegern zu schaffen. Von Seiten der Stadt hingegen ist man zufrieden: „Es läuft momentan alles nach Plan“, sagt Günter Geist, Bereichsleiter Verteilung der Stadtwerke Bayreuth.

 
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An der Stelle, wo die Carl-Schüller-Straße in die Bahnhofstraße mündet, wird seit drei Wochen gebaut. Die Fahrbahn ist  auf zwei Spuren verengt. Die Folge:  kaum ein Durchkommen. „Dort staut es sich öfters dramatisch“, sagt Harald Stadter, Pressesprecher der Polizeiinspektion Bayreuth Stadt. „Am besten ist es, die Baustelle weiträumig zu umfahren.“

Möglichkeiten, die Baustelle zu umfahren

Die beste Möglichkeit, problemlos zum Bahnhof zu gelangen, führe über den Nordring und die Bürgerreuther Straße. „So kann man die Behinderungen am Hohenzollernring und an der Einmündung in die Bahnhofstraße umfahren“, rät Stadter. Vom Rotmaincenter kommend führe der beste Weg über die Hindenburgstraße, den Nordring und die Nibelungenstraße zum Bahnhof. Aus dem Industriegebiet hingegen erreiche man am schnellsten seinen Zug über die Riedigerstraße, Hofer Straße und dann ebenfalls die Nibelungenstraße.

Bisher kaum Unfälle

Unfälle seien im Baustellenbereich bisher weitestgehend ausgeblieben, freut sich Stadter: „Bisher gab es keine Häufung von Unfällen. Seit Baubeginn gab es an der Stelle nur einen kleinen Unfall, bei dem ein Omnibus auf einen PKW aufgefahren ist. Es handelte sich aber nur um einen geringen Schaden und es gab keine Verletzten.“

Fertigstellung zu den Festspielen

Auch Norbert Hübner, Dienststellenleiter des Tiefbauamtes der Stadt Bayreuth, ist zufrieden. Die Baumaßnahmen seien voll im Gange. Die Reparaturen an Gas,- Wasser und Kanalleitungen sollen bis zum Beginn der Festspiele abgeschlossen sein. „Wir arbeiten von früh um halb sieben bis abends um 17 Uhr.“ Genau lasse sich die Dauer der Baustelle jedoch nicht vorhersagen.

„Das ist keine Stelle, an der man gern baut“

Die Ursache war ein Rohrbruch Anfang Juni. Kurz darauf wurde auch ein kleines Gasleck gefunden: „Das Leck war so klein – wir hätten noch gar nichts machen müssen“, berichtet Günter Geist, Bereichsleiter Verteilung bei den Stadtwerken. Da die Leitung jedoch sowieso schon freigelegt war, habe man sie gleich mit saniert. Die einzige Schwierigkeit: „Die Gasleitung ist auf gleicher Höhe mit der Wasserleitung. Das ist ungewöhnlich und erschwert den Arbeitsablauf.“ Sowieso verliefen dort sehr viele verschiedene Leitungen, darunter auch Strom- und Telefonkabel. „Das ist keine Stelle, an der man gern baut“, sagt Geist. Die Arbeiten sollen bis Mitte Juli abgeschlossen sein. Früher werde man wohl nicht fertig.

Anlieger leiden unter der Baustelle

Auch einige Anlieger sind direkt betroffen, darunter die Eisbar Bayreuth und das Restaurant Weihenstephan. Die Baustelle sei eine Einschränkung, sagt Birgit Vater, Leiterin des Restaurants Weihenstephan: „Durch den Lärm und den Staub sitzen auf unserer Terrasse vor dem Haus kaum Gäste. Ältere Stammgäste und Taxifahrer können auch nicht mehr mit dem Auto vor das Restaurant fahren.“ Insgesamt beobachte sie einen Rückgang der Gästezahlen.

Straße überflutet - Wasserhahn trocken

Auch der Inhaber der Eisbar Bayreuth, Oliver Hoyer, ist nicht begeistert von der Baustelle direkt vor seinem Laden. Er erzählt: "Normalerweise habe ich Mittwochs Ruhetag. Am Mittwoch, dem 1. Juni, begann für mich die Hauptsaison. Daher war meine Eisbar geöffnet. Genau an diesem Tag war dann der Rohrbruch, seitdem wird gebaut." Das Wasser sei in Strömen aus einem nahe gelegenen Stromkasten geflossen. Aus dem Wasserhahn hingegen kam kein Tropfen, sagt Hoyer: "Einer meiner Stammgäste musste mir mit 15 Litern Wasser aushelfen."

Die Gäste blieben seitdem tagsüber aus: "Sie müssten erst durch ein Labyrinth aus Absperrungen laufen. Wer mit dem Auto kommt, findet kaum einen Parkplatz. Außerdem bleiben die Leute wegen dem Lärm sowieso nicht lange", sagt Hoyer. Erst Abends, wenn die Bauarbeiten pausieren, beginne für ihn das Hauptgeschäft. Hoyer nimmt es dennoch gelassen: "Ändern kann man daran nichts, und es bringt auch nichts, sich aufzuregen."

Vorteil: Nachts ist es ruhig

Christine Dumproff-Hirschmann vom Hotel Goldener Hirsch kann der Situation dennoch etwas Gutes abgewinnen: „Die Arbeiter und Verantwortlichen sind freundlich und sprechen sich gut mit uns ab. Solange wir Wasser und Strom haben, stört uns die Baustelle nicht.“ Auch die Umleitungen seien sehr gut beschildert und man habe sogar eine Einfahrt für Hotelgäste freigehalten, lobt Dumproff-Hirschmann: „Alle Gäste kommen gut bei uns an. Durch die Sperrung ist Nachts weniger Verkehr und es ist ruhiger. Das finden wir gut – von uns aus kann das so bleiben."

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