Basketball: Nachhaltiger Fortschritt

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Natürlich ist es nach sieben von 34 Spieltagen in der Basketball-Bundesliga immer noch zu früh, um Medi Bayreuth die erstmalige Teilnahme an den Playoffs in der Basketball-Bundesliga zu prophezeien. Wenn man sich an die sensationelle Tabellenführung des BBC nach vier Siegen zum Start in die Saison 2012/13 erinnert fühlt, sollte man nicht vergessen, dass jene Saison ein halbes Jahr später auf Platz 15 abgeschlossen wurde.

 
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Allerdings gibt es aktuell schon stärkere Argumente als damals, um den Bayreuthern ihre beste Saison der Vereinsgeschichte zuzutrauen (dafür genügt es ja schon, den diesjährigen zwölften Rang zu verbessern). Indizien sind nicht nur der vierte Tabellenplatz, die 12:2 Punkte, der Vorsprung von sechs Zählern gegenüber Rang neun, oder die längste Erfolgsserie aller Zeiten mit sechs Siegen in Folge. Noch mehr als diese Ergebnisse ist es der dabei gezeigte Stil, der in der siebten Spielzeit seit dem Aufstieg 2010 einen nachhaltigeren Fortschritt als je zuvor erhoffen lässt. Erstmals scheint die Mannschaft nicht nur in der Lage zu sein, die eine oder andere Überraschung zu schaffen, sondern sie löst auch die weniger spektakulären Aufgaben mit einer Souveränität und oft auch einem Glanz, die ihrem Tabellenstand gerecht werden.

Wer im Sommer der Entscheidung des Vereins zur Trennung von Trainer Michael Koch skeptisch gegenüber stand (wie der Autor, zugegeben), der muss von dessen Nachfolger beeindruckt sein. Raoul Korner hat bei der wieder einmal vollständigen Neubesetzung der Ausländerstellen einen Kader zusammengestellt, der sich auf Anhieb als Team mit klarer Rollenverteilung definierte. Dabei ist jeder auch individuell stark genug, um bei Bedarf ein Spiel zu prägen. So sind auch schon starke Gesamtleistungen gelungen, wenn der Spielmacher oder der Topscorer mal nicht ihren besten Tag hatten. Und wenn alle einen guten Tag haben, bieten sich vielfältige Möglichkeiten. Offensiv oder defensiv, schnell oder geduldig, unter dem Korb oder aus der Distanz – das Medi-Team kann sich auf jeden Gegner einstellen und ist seinerseits schwer auszurechnen. Und das alles, obwohl von den sechs erlaubten Ausländerstellen nur fünf besetzt sind. Da könnte man also sogar noch zulegen – wenn es im Rennen um die Playoffs ernst wird.

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