Investor plant in Pottenstein neue Attraktionen für 3,5 Millionen Euro Aus Sommerrodelbahn wird Freizeitpark

Von Thorsten Gütling

Pottenstein rüstet auf. Die Firma Wiegand, die bereits zwei Rodelbahnen am Felsenbad betreibt, investiert in diesem Jahr rund 3,5 Millionen Euro in den Standort Pottenstein. Gebaut werden soll ein dritter Rodel. Aber nicht nur das.

 
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Auf der Wasserkuppe in Hessen gibt es ihn schon, den Hexenbesen. Eine Rodelbahn, die durch die Luft schwebt. Die Gleise verlaufen bis zu elf Meter über dem Boden, darunter hängen die Gondeln. In den 16 Kurven wirken die Fliehkräfte. Allzu wild wird es aber nicht, versichert Susanne Möller, Assistentin der Geschäftsführung bei der Firma Wiegand, die sich auf den Bau und Betrieb von Rodelbahnen spezialisiert hat. Die Sommerrodelbahn in Pottenstein soll zum Freizeitpark werden, aber zu einem, bei dem auch Kleinkinder auf ihre Kosten kommen. Und der Ausbau soll ohne allzu große Einschnitte in die Natur vonstatten gehen. Möller sagt: "Die Natur in Pottenstein ergreift mich immer."

Das Hauptproblem ist der Platz

Das Einvernehmen mit der Natur macht erfinderisch. Denn das Hauptproblem der Sommerrodelbahn Pottenstein ist der Platz. Viel mehr als den bereits bebauten gibt es nämlich nicht. Darum geht es jetzt hoch hinaus. Der neue Rodel soll über dem bestehenden Frankenrodel verlaufen. Und mit einem neuen Eingangsbereich samt Parkplätzen am Gipfel des sogenannten Langen Berges, soll die Verkehrssituation im Tal entspannt werden.

Die Firma Wiegand betreibt 13 Rodelanlagen in ganz Deutschland und baut weitere in der ganzen Welt, zuletzt im Iran. Warum gerade in Pottenstein soviel Geld investiert wird? "Weil Pottenstein einer unserer besten Standorte ist", sagt Susanne Möller. Weil in den Schulferien zu viele Gäste zu lange auf einen Platz in einem der beiden bestehenden Rodel warten müssen. Wieviele Besucher die Sommerrodelbahn Pottenstein jedes Jahr zählt, will Möller nicht verraten. Nur soviel: Nach einem Rückgang der Besucherzahlen vor vier Jahren, gehe es jetzt wieder aufwärts. Schuld damals sei das Personal gewesen.

Eine Hängebrücke in den Bäumen

Neuer Höhepunkt soll aber etwas ganz anders werden. Die größten Hoffnungen ruhen auf einem Baumwipfelpfad, von dem aus die Besucher über die Fränkische Schweiz blicken können. Ergänzt durch eine Hängebrücke, wie es sie derzeit nur in Saalbach-Hinterglemm gebe. Startpunkt ist das Dach einer Gaststätte, die ebenfalls an Gipfel des Langen Berges entstehen soll.

Pottensteins Bürgermeister Stefan Frühbeißer sagt spricht von einer gewaltigen Weiterentwicklung des Tourismus in Pottenstein. Die noch dazu von privaten Investoren finanziert werde.

Möller will bis April die Bauanträge einbringen. Sechs Wochen später soll der Ausbau der Sommerrodelbahn zum Freizeitpark beginnen. Die Besucher sollen davon so gut wie nichts mitbekommen, sagt Möller. Schon im Winter könnte alles fertig sein.

Ein Jahr später die nächste Attraktion

Ein Jahr später plant Wiegand dann gleich den nächsten Coup. Ein vierter Rodel, ein sogenannter Speedcoaster. Statt an die ganze Familie, soll der sich eher an Jugendliche richten. Weil es mit ihm nämlich richtig schnell bergab gehen soll. immer gerade aus, unterbrochen von An- und Abstiegen an denen immer wieder Fahrt aufgenommen wird. Vergleichbar mit einer Achterbahn, sagt Möller.

Mehr dazu:

Rodelbahn und Gondeln für Pottenstein

Welche weitere neuen Attraktionen es in diesem Jahr in der Fränkischen Schweiz gibt, lesen Sie hier.