Attraktionen in der Fränkischen Schweiz

Von Thorsten Gütling

Die Kletterparks rüsten auf: In einem schwingen sich die Besucher von Ast zu Ast, im anderen stürzen sie sich in die Tiefe. Unterdessen bekommen elektrische Go-Karts teure neue Akkus und Tipis aufwendige neue Hüllen. Und die Betreiber der Sommerrodelbahn planen den ganz großen Wurf. Wir zeigen was neu ist, in den Freizeiteinrichtungen in der Fränkischen Schweiz.

 
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Noch ein Jahr bis zum dritten Rodel

In diesem Jahr müssen die Besucher der Sommerrodelbahn Pottenstein noch mit zwei Attraktionen vorlieb nehmen. Für drei und vier laufen die Vorbereitungen. Ein dritter Rodel soll kommen, schneller als alle anderen, ein sogenannter „Speedcoaster“, sagt Betreiber Uwe Heinlein (Foto, rechts). Was der kosten soll, will er nicht verraten. Nur so viel: viel. Anders als bei den beiden bestehenden Rodeln sollen die Schienen in der Luft verlaufen und die Gondeln unten daran festgemacht werden. Dazu kommt: Ein Baumwipfelpfad mit einer Brücke, die der Golden State Bridge in Kalifornien ähneln soll. Die Bauarbeiten sollen schon in diesem Jahr beginnen, die Gäste davon aber wenig mitbekommen. Damit die am 19. März fahren können, testet Willi Kapitza (Foto, links) derzeit alle 50 Schlitten auf Herz und Nieren. Neue Räder und Lager werden angebracht, die Karosserie auf Risse untersucht.

 

Neue Akkus für die Go-Karts

Zwölf elektronisch betriebene Karts hat Werner Schmitt, der Chef des Pottensteiner E-Fun-Parks bisher in seiner Flotte. Vier weitere sollen bald dazu kommen. Die bestehenden müssen vor Saisonbeginn aber erst einmal in die hauseigene Werkstatt. Für 2400 Euro pro Kart werden neue Akkus verbaut. Im fünften Jahr des Parks sind die Akkus in die Jahre gekommen. Wer zu viel Gas gibt, der droht stehen zu bleiben, wenn die Akkuzellen wegen Überlastung zusammenbrechen. Außerdem halten sie kaum mehr eine Stunde durch. Die neuen schon. Wie sich die Kosten rechnen? Durch den geringeren Stromverbrauch. Pro Stunde Fahrt verbraucht ein Kart mit neuem Akku gerade einmal Strom im Wert von einem Euro. Würden die Karts mit einem Spezialbenzin betrieben, wären 14 Euro pro Stunde fällig.

 

Jahr eins nach dem „Bankraub“

Die Überwachungskamera hat sie aufgezeichnet, die Diebe, die im vergangenen Juli in der Gößweinsteiner Minigolfanlage ihr Unwesen trieben. Bänke haben sie geklaut, gefasst worden sie nie. Grund genug für Betreiberin Birgit Kern, gleich 20 Bänke auszutauschen. Und statt auf Holz, auf die viel schwereren mit Granitfuß zu setzen. Seit 16 Jahren betreibt Kern die Anlage schon. Vor drei Jahren kamen schon einmal die Diebe und klauten eine schwere steinerne Venusfigur. Der große Dino, das Wahrzeichen des Parks, steht aber weiterhin wie ein Fels in der Brandung. Um ihn herum wird gerade fleißig gemäht und Laub gesaugt. Damit die Gäste frei Bahn haben, wenn sie am 19. März zum ersten Mal in diesem Jahr abschlagen. Und wenn die Meerschweinchen wieder Einzug halten. Zwölf Damen warten derzeit im Winterquartier, auf einem Bauernhof darauf, dass die Nächte frostfrei bleiben.

 

Wie die Gorillas von Ast zu Ast

Die Eislieferung ist schon da, jetzt müssen nur noch die Kletterer kommen. Damit die sich bei den bis zu 20 Meter hohen Stationen des Kletterparks nicht überschätzen, bereitet Caro Schrenker (Foto, links) sie am völlig neu gebauten Einweisungsparcours vor. Der alte war zum Teil modrig, sagt der Chef der Kletterfreunde, Jürgen Stahlmann. Fleißig werden gerade die neuen Balken gesägt und geschraubt. Eine weitere Neuigkeit heißt Gorilla. Wie die Affen hangelt man sich daran von seil zu Seil. Trainer Albert Hense (Foto, rechts) macht’s vor. Und dann ist da noch der Flying Fox. 250 Meter weit geht es an einem Seil von Waldrand zu Waldrand. Die Attraktion, die erst im vergangenen Sommer eingeweiht wurde, erlebt am 19. März zum ersten Mal eine Saisoneröffnung.

 

Sprünge im Wald

Der Kletterwald Betzenstein ist bald um eine Attraktion reicher. In zwölf Metern Höhe soll eine Plattform entstehen, von der aus die Kletterer hinunterspringen können. Was danach kommt, sind einige Meter im freien Fall, bevor das Sicherungssystem greift und der Kletterer langsam bis zum Boden gleitet. Die Aufbauarbeiten sollen in der nächsten Woche beginnen. Wenn am 19. März die ersten Kletterer kommen, soll alles fertig sein. Die Besucher sollen dann auch i den Genuss einer warmen Mahlzeit kommen – im Kletterwald Betzenstein bisher mangels Küche unmöglich. Die soll bald in einem Bauwagen eingerichtet werden.

 

Mit dem Blasrohr ins Ziel

Aus der Not geboren ist die Idee, die neben dem Gößweinsteiner Schwimmbad zur nächsten Attraktion werden soll. Bisher kann man dort Bogenschießen, mit Frisbees und Fußbällen Golf spielen und in Tipis übernachten. Um beim Bogenschießen die Wartezeit von großen Gruppen zu verringern, wurde immer mal wieder Blasrohrschießen angeboten. Mittlerweile erfreut sich das so großer Beliebtheit, sagt Thomas Mehl, der Chef der Anlage, dass er dafür eigene Parcours anbieten will. Acht Blasrohre, etliche Mundstücke und noch vielmehr Pfeile hat er bereits angeschafft. Bald sollen die Ziele aufgestellt werden. Ab dem 2. April kann dann gespielt werden. Bis dahin ist aber noch mehr zu tun. Hindernisse auf dem Fußballgolfplatz müssen nach dem Winter wieder hergerichtet werden. Und die beiden Tipis brauchen eine neue Hülle. „Jedes einzelne Zelt ein Tagewerk für zwei Mitarbeiter“, sagt Mehl.