Im Raum Bayreuth gibt es 23 Betriebe mit mehr als 100 Mastschweinen (Durchschnitt 460), im Raum Kulmbach sind es 19 mit einer Durchschnittsgröße von 280 Tieren. Zwei bis drei Höfe halten um die 1000 Mastschweine, besagen die amtlichen Daten. Der Bauernverband bezifferte die durchschnittliche Bruttomarge pro Mastschwein im vergangenen Jahr auf zwölf Euro. Da zählt die Menge.
Ganz andere Größenordnungen gibt es in Mecklenburg-Vorpommern: Die größte Schweinemastanlage zählt dort 24.000 Tiere, gefolgt von einem Betrieb mit 18.500 und 16.600 Schweinen. Diese Zahlen nennt der „Fleischatlas“, herausgegeben 2016 von der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Bund für Umwelt und Naturschutz. Die Massentierhaltung zeigt massive Folgen: Nitrate im Boden, Ammoniak in der Luft, kaum neue Arbeitsplätze.
Fleischpreise würden um drei bis sechs Prozent steigen
Der „Spiegel“ hatte im September 2016 eine Wende in der Nutztierhaltung verlangt. Das Geld dafür sei da, es müsste nur umgewidmet werden. 6,8 Milliarden Euro an Agrarsubventionen allein durch die EU werden an deutsche Bauern ausgezahlt, die Höhe hängt vor allem von der bewirtschafteten Fläche ab. Besser wäre es, das Geld an den Zustand der Tiere zu binden, schrieb das Magazin.
Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, ein Beratergremium des Bundeslandwirtschaftsministeriums, veröffentlichte 2015 einen Bericht zur Nutztierhaltung in Deutschland. „Die derzeitigen Haltungsbedingungen eines Großteils der Nutztiere sind nicht zukunftsfähig“, urteilten die Experten. Der Beirat stellte Leitlinien für eine nachhaltige Nutztierhaltung auf und ermittelte Mehrkosten von jährlich drei bis fünf Milliarden Euro – dadurch würden sich die Verbraucherpreise um drei bis sechs Prozent erhöhen.
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