Architekt will Ärztehaus bauen

Von Thorsten Gütling
Am Fehringer Platz in Heinersreuth ist noch Platz – zwischen Bushaltestelle und Geschäften. Und weil im nächsten Jahr der letzte Hausarzt im Ort seinen Job an den Nagel hängt, will ein Heinersreuther Architekt den Ärztemangel verhindern. Ein Ärztehaus soll her, vier Etagen hoch, mit Platz für bis zu sechs Ärzten, Apotheke und einer Praxis fürPhysiotherapie. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Was in Hollfeld Jahre gedauert hat, soll in Heinersreuth ganz schnell gehen. Der Architekt Horst Wölfel will schon im nächsten Jahr ein Ärztehaus für bis zu sechs Ärzte einweihen. Ansiedeln sollen sich auch eine Apotheke und eine Praxis für Physiotherapie. Das Grundstück dazu liegt am Fehringer Platz, in direkter Nachbarschaft zu Rewe und NKD.

 
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Hinter der Bushaltestelle ist noch Platz. Auf dem etwa 700 Quadratmeter großen Grundstück könnte ein vierstöckiger Bau entstehen und darin Arztpraxen zwischen 120 und 200 Quadratmetern Größe Platz finden. Die ersten Weichen hat der Heinersreuther Gemeinderat schon gestellt. Der Bebauungsplan wurde geändert.

Der Architekt als Investor

Architekt Horst Wölfel ist selbst Heinersreuther und tritt auch gleich als Investor auf. Eine erfolgversprechende Konstellation, wie zuletzt Architekt Stephan Schwarzmann in Hollfeld gezeigt hat. Jahrelang suchte die Stadt Hollfeld selbst nach Medizinern um im Süden der Stadt ein Ärztehaus zu bauen. Immer wieder sprangen entweder Ärzte oder Investoren ab. Bis Schwarzmann schließlich selbst die Rolle des Investors übernahm und mit Birgit Claus-Heuberger selbst eine Ärztin fand. Im nächsten Januar soll die Praxis eröffnet werden. Der Heinersreuther Architekt Horst Wölfel sagt: "Investoren müssen für die Planung erst einmal mit einem fünfstelligen Betrag in Vorleistung gehen. Das hält viel ab."

Dr. Kurt Kielisch hört auf

Darüber, wieviel Geld er investiert, will Wölfel noch nicht reden. Die Grundstücksverhandlungen seien noch nicht abgeschlossen. "Aber es ist jetzt spruchreif", sagt Wölfel. Mit dem Bau könnte noch Ende dieses Jahres begonnen werden. Eine Konkurrenz zu dem bestehenden Praxen will Wölfel nicht schaffen. "Ich denke eher an eine Konzentration an einem Ort", sagt der Architekt. Tatsächlich gibt es in Heinersreuth mit Kurt Kielisch nur noch einen Allgemeinarzt. Und der 65-Jährige erklärt auf Nachfrage, dass er im nächsten Jahr aufhören will und trotz intensiver Bemühungen keinen Nachfolger findet. Kielisch sagt: "Ich hätte nichts dagegen meinen Arztsitz einzubringen. Ich will, dass meine Patienten auch in Zukunft gut versorgt sind."

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