Stadtrat investert 3,1 Millionen Euro für den Ausbau Alte Spinnerei wird zum Kulturzentrum

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Stadtrat beschließt, rund drei Millionen in das Industriedenkmal zu investieren, um daraus ein Kulturzentrum zu machen. Foto: Ute Eschenbacher Foto: red

Ateliers, Theatersäle, Proben- und Ausstellungsräume: Der Stadtrat hat jetzt beschlosssen, die Etage über dem Jugendzentrum zu einem Kulturzentrum auszubauen. In der Nähe des einstigen Pförtnerhauses entsteht eine Multifunktionsarena.

 
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Doch das Stockwerk über dem Jugendzentrum muss zunächst statisch gesichert werden. Danach soll es nach dem Willen des Kulmbacher Stadtrats zu einem Treffpunkt für Kultur, Musik und Vereine ausgebaut werden. Der Plan ist, das zweite Obergeschoss mit Ateliers, Theatersälen, Proben- und Ausstellungsräumen zu beleben. Dazu muss die Aufzuganlage umgebaut, einen neue Deckenkonstruktion und denkmalgeschützte Stahlfenster eingebaut werden. Außerdem braucht es moderne Sanitäranlagen sowie eine neue Heizungs – und Lüftungsanlage. Geschätzte Kosten für das Kulturzentrum: 3,1 Millionen Euro.

Ausbau dank hoher Fördergelder möglich

Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) sagte, die Arbeiten könnten dank der Förderzusagen vorzeitig beginnen. „Wir haben dabei einen Fördersatz von 90 Prozent.“ Denn zirka 80 Prozent der Kosten finanziere die Städtebauförderung. Die Oberfrankenstiftung gebe ebenfalls etwas hinzu, so dass der Eigenanteil der Stadt bei etwa 150 000 Euro liege.

Noch Platz für den Medizin-Campus?

SPD-Stadtrat Simon Moritz fragte, wie weit die Vorbereitungen für den Medizin-Campus in Kulmbach seien. Denn die Spinnerei sei als möglicher Standort im Gespräch gewesen. Der Kontakt zu mehreren europäischen Universitäten sei bereits hergestellt worden, so Schramm. „Ich persönlich glaube, dass wir eine Chance haben.“ Der vordere und mittlere Teil des Spinnereigebäudes sollen dafür wiederhergestellt werden. Dafür brauche die Stadt finanzielle Hilfe: „Wenn es sein muss, fahre ich dafür sogar mit dem Fahrrad nach München“, sagte Schramm.

Denkmalgeschütztes Turbinenhaus

Der Stadtrat genehmigte zudem die Teilsanierung des denkmalgeschützten Turbinenhauses. Dafür sind nach Angaben des Hochbauamts 1,5 Millionen Euro in die Hand zu nehmen. Ein Großteil der Mittel komme wiederum von der Städtebauförderung, der Oberfrankenstiftung und der Landesstiftung. Der Eigenanteil der Stadt Kulmbach reduziere sich damit auf 156 000 Euro.

Platz für eine Multifunktionsarena

Der Vorplatz des Spinnereigebäudes bietet wie dieses selbst keinen schönen Anblick im Moment. Deshalb plant der Stadtrat, die Außenfläche gegenüber des Pförtnerhauses aufzuwerten. Wo derzeit Autos parken und Container stehen, wird eine Multifunktionsarena mit einem 20 mal 13 Meter großen Kunstrasenplatz entstehen. Entlang des Fußwegs soll ein Grünstreifen mit Sitzbänken angelegt werden.

CSU will Innenstadtgestaltung voranbringen

Jugendsprecher Torsten Grampp (CSU) freut sich auf die Aufwertung der Spinnerei: „Jetzt können wir endlich Fakten schaffen.“ Die 335 000 Euro für die „Fun-Arena“ seien gut angelegtes Geld. Abzüglich der Städtebaumittel und der Zuschüsse der Oberfrankenstiftung, verbleibt bei der Stadt lediglich ein Eigenanteil von 17 000 Euro. CSU-Fraktionssprecher Michael Pfitzner regte an, einen Ortstermin des Stadtrats am Bahnhof anzuberaumen. Dann könne konkret über die weiteren Schritte der Innenstadtgestaltung gesprochen werden. Wozu die künftige Nutzung des früheren Kaufplatzgeländes gehöre.

Die "Revitalisierung" der Alten Spinnerei wird ermöglicht durch das Industriebrachenprogramm des Freistaats Bayern.

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