Rückblick 14 Jahre x-bay: Das waren die Macher der Jugendseite

Von Amelie Wollny
 Foto: red

14 Jahrespraktikanten betreuten x-bay: Wer sie waren, wer sie sind und was sie heute machen seht Ihr im ersten Teil unseres Überblicks.

 
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Steffen Gross
x-Bay-Macher von Januar 2000 bis Oktober 2000

„Ich war x-bayler der ersten Stunde, x-bay ist mein Baby“, sagt Steffen Gross. Er kam aus Westfalen ins „schöne Bayreit „(wie schreibt der Waha das noch?)“ und blieb hier fünf Jahre: Erst x-bay, dann Volontariat, anschließend zwei Jahre als Redakteur in der Stadtredaktion. Seit Oktober 2004 ist er Redakteur bei der Wetzlarer Neuen Zeitung, inzwischen als Hessenreporter in der Mantelredaktion. Ein Höhepunkt war für ihn bei x-bay die Verleihung des Bayerischen Medienpreises in der Münchner Staatskanzlei. Den Preis schnappte x-bay damals leider der damalige Focus-Chefredakteur Helmut Markwort vor der Nase weg und verwies die Jugendseite damit auf Platz zwei. „Als wir uns – ich war damals mit Steffi George dort – anschließend deswegen bei Markwort beschwerten, fand er das gar nicht komisch. Wir schon – deshalb haben wir groß drüber berichtet! ;-)“

Steffi George
x-Bay-Macherin von Februar 2000 bis September 2001

Sie war fast von Anfang an bei x-bay dabei. Heute ist Steffi als Chefredakteurin und Objektleiterin beim Forum Verlag in Merching für die Zeitschriften „Vending Management“ und „Buongiorno Italia“ zuständig. „Aber an meine Zeit bei x-bay denke ich immer noch sehr gerne zurück“, schreibt sie uns. Mit x-bay begann ihre journalistische Laufbahn, die Zeit sei „aufregend, kreativ, abwechslungsreich“, gewesen, „jeden Tag neue Themen, Feedback von Lesern, nicht nur Jugendliche, auch die Erwachsenen haben damals viel Anteil genommen“. Auch für sie war der Bayerische Medienpreis eine besonderer Moment. Bis aufs Essen: Es gab damals pochierte Wachteleier. „Danach mussten wir erst mal zu McDonald’s fahren.“ Am liebsten erinnert sie sich an die Action-Reportage-Reihe: Segelfliegen, Rap-Sliding, Bundeswehr-Musterung – „es gab nichts, was wir nicht ausprobiert haben“.

Tanja Gräßel
x-bay-Macherin von September 2001 bis Oktober 2002

Die Arbeit bei x-bay hat Tanjas Berufswahl nachhaltig beeinflusst: Sie ist Lehrerin in einer Kleinstadt außerhalb Bayerns. Ganz hat sie der Journalismus nicht losgelassen: „Durch mein Fach Deutsch kann ich den Schülern immer wieder die Arbeit bei der Zeitung näher bringen.“ Ein x-bay-Erlebnis war geprägt von Vorfreude, Panik und Riesenfreude: Der Kurier organisierte ein Musikevent mit Bro’sis, einer angesagten Band. x-bay verloste ein Treffen. Mit den Gewinnern wurde Tanja in einem Raum „geparkt“ und von der Security „bewacht“. Die Zeit verrann, die Band sollte bald auf die Bühne – „und wir wurden nicht vorgelassen. In mir wuchs die Panik: Welche Enttäuschung für die Leser! Wie soll ich das den Chefs erklären? Was soll ich schreiben?“ Dann lief die Managerin vorbei, „ich winkte, rief – und sie ließ uns vor“. Die Band nahm sich Zeit, alle hatten Spaß: „Eine wahnsinnig schöne Erfahrung für die Gruppe.“

Xenia Pusch geb. Meichner                                 x-bay-Macherin von Oktober 2002 bis Oktober 2003

Xenia hat viel mitgemacht bei x-bay. Die witzigste Geschichte war allerdings eine, die nicht auf der Seite erschienen ist. Gemeinsam mit einer anderen Praktikantin plante Xenia die Neujahrsausgabe der x-bay-Seite, im alten Büro im Hinterhof des Ellwanger-Gebäudes am Markt. „Dabei wurden wir eingesperrt. Am 31. Dezember. Die ganze Redaktion verwaist und wir saßen fest.“ Zum Glück erreichten sie den Redaktionsleiter Hans Schwab, der ihnen den x-bay-Vater Wolfgang Döberlein zu Hilfe geschickt hat. „Ich hatte mich schon die Silvesternacht im Büro verbringen sehen.“ Heute ist Xenia eine verheiratete Mama einer kleinen Tochter. Sie studiert BWL und hofft, nach Babypause und Diplomarbeit 2014 ihren Abschluss zu machen. Außerdem ist sie Mitarbeiterin einer Pressestelle und als Selbstständige macht sie noch das ein oder andere im Social-Media-Bereich.

Renate Allwicher
x-bay-Macherin von September 2003 bis September 2004

Nach acht Jahren Berlin zog Renate für x-bay zurück ins Kinderzimmer – „ da hatte ich es nicht so sehr eilig abends heim zu kommen“. Deswegen wohnte Renate mehr oder weniger im x-bay-Büro, Die Wände waren zugepflastert mit Erinnerungen aller Art: Stoiber mit den ersten x-bay-Machern, die E-Mail mit den meisten Rechtschreibfehlern. Drei Dinge kamen damals zusammen: „Die Stimmung war gut, das Büro gemütlich und die Bezahlung gering“. X-bay war ihr Baby, „da habe ich mich gerne rund um die Uhr gekümmert“. Danach volontierte Renate beim Kurier, machte das Stadtmagazin Pampa und ging in Elternzeit, in der sie immer noch ist. „Echte Babys sind doch besser.“ Seit einem halben Jahr arbeitet sie wieder, schrieb den „Grünen Faden“ und kümmert sich ab Januar mit um die Kinderseite. „Aber nur so viel, dass ich noch genug Zeit zum Spielen habe.“ Ihre Töchter sind fünf, vier und zwei Jahre alt.

Florian Zinnecker
x-bay-Macher von September 2004 bis Oktober 2005

In der Oberstufe fing Flo an, nebenbei für x-bay zu schreiben. Die Redakteure, die Wochenkonferenzen, die Termine – schnell merkte er, dass er nach seinem Abi am MWG was in die journalistische Richtung machen will. Das Tolle an x-bay: „Man konnte sich ausprobieren, lernen, mit Druck umzugehen, wurde ins kalte Wasser geworfen, alles kein Problem – wir haben richtig viel gelernt und richtig viel ausprobiert.“ Nach einem Kurier-Volontariat studierte Flo in Lüneburg Angewandte Kulturwissenschaften und ging in Hamburg auf die Henri-Nannen-Journalistenschule. Mittlerweile ist er wieder beim Kurier, als Chef der Kultur tobt er sich unter anderem bei den Festspielen aus. In Flos x-bay-Zeit fiel eine große technische Umstellung: Am Anfang rechnete und zeichnete er noch auf Papierbögen, wie lange seine Artikel und Bilder sein dürfen. Dann baute jeder Redakteur eigenständig am Computer seine Seiten.