Wohnmobile oder mobile Sporthalle?

Von Andrea Pauly
Archivfoto: Ronald Wittek Foto: red

Es ist eine elegante Lösung, die sich die Stadtverwaltung ausgegedacht hat: Sie will die rechtlichen Voraussetzungen schaffen, um nach der Landesgartenschau ein 2,7 Hektar großes Gelände am Haupteingang zur Wilhelminenaue neu zu nutzen - entweder als Stellplatz für Wohnmobile oder für eine Sportstätte. Wenn es nach manchen Stadträten geht, könnte sogar beides klappen.

 
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Was kommt nach der Landesgartenschau? Für ein Grundstück nahe der „Ouvertüre“ hat die Stadt ein Luxusproblem: gleich zwei gute Ideen für die Nutzung nach der Schau. Die eine ist ein Air-Drome, eine mobile überdachte Sportstätte. Die andere ist ein Stellplatz für Wohnmobile mit Stationen für Strom, Wasser und Entsorgung, wie sie in der Region immer beliebter werden. Für beide gibt es Anträge - doch die Stadträte wollen nicht allein entscheiden, welcher angestrebt werden soll. Stattdessen wollen sie die Entscheidung im Dialog und halten sich bis dahin einfach beide Optionen offen.

Kein Problem mit Rückforderungen

„Beide Möglichkeiten sind städtebaulich vertretbar“, sagte Stadtbaureferend Hans-Dieter Striedl im Bauausschuss. Allerdings müsste der Air-Dome etwas kleiner ausfallen als ursprünglich geplant. „Wir sollten baldmöglichst mit den Bürgern ins Gespräch kommen und dann entscheiden, welchen der beiden Wege wir gehen.“ Weil die Fläche, um die es geht, nicht zum Förderbereich der Landesgartenschau gehört, gebe es kein Problem mit möglichen Rückforderungen von Zuschüssen.

Specht: "Geht auch beides?"

Stefan Specht (CSU) begrüßte den Vorschlag, zweigleisig zu fahren. Er wollte wissen: „Geht auch beides?“ Könne die Fläche im Sommer für Wohnmobile und im Winter für den Air-Drome genutzt werden?

Fußball auf der Fäkaliengrube

Striedl schmunzelte: „Wir lieben Herausforderungen. Aber Wohnmobile brauchen eine Infrastruktur. Auf einer Fäkaliengrube Fußball zu spielen - das wäre eine große Herausforderung.“

Auch Ernst-Rüdiger Kettel (BG) begeisterte sich für diese Idee: Die Sanitäranlagen könnten so eingerichtet werden, dass sie von beiden Zielgruppen genutzt werden könnten. „Wohnmobilisten lassen pro Tag 86 Euro in der Stadt“, berichtete er. „Das sollten wir uns nicht entgehen lassen.“ Es sei den Versuch wert, „zweigleisig zu fahren“.

"Wir glauben nicht an den Erfolg"

Sabine Steiniger (Grüne/Unabhängige) sieht das anders: „Beim Wohnmobil könnten wir mitgehen, beim Air-Dome glauben wir nicht an den Erfolg.“

Der Bauausschuss sprach sich für die Änderung des Flächennutzungsplans aus - gegen die Stimmen von Stefan Schlags und Sanbine Steininger (Die Grünen/Unabhängigen). Nächste Woche entscheidet der Stadtrat.

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