Wiegner: Wieder offen nach Rosenau-Brand

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Die Gefahr war groß, dass sie ihre Existenz verlieren. Doch die Feuerwehr rettete das Haus aus dem Jahr 1872, in dem Bettina und Peter Wiegner leben und ihr Restaurant betreiben, beim Brand der unmittelbar angrenzenden Rosenau am 11. Mai vor dem Abbrennen. Die Schäden durch Rauch, Ruß und Löschwasser waren trotzdem groß. Jetzt, zwei Monate nach dem Großbrand, läuft das Restaurant wieder.

 
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"Es ging damals alles Schlag auf Schlag", erinnert sich Peter Wiegner an den Nachmittag des 11. Mai. Erst war es nur Rauch. Dann rief er die Feuerwehr. "Die wussten schon Bescheid und sagten, sie seien auf der Anfahrt", sagt Peter Wiegner am Freitagnachmittag im Gespräch mit dem Kurier. "Es hat nicht lang gedauert, bis die Polizei bei uns war und uns darauf hingewiesen hat, wir müssten umgehend unser Haus verlassen. Wegen der möglichen Rauch- und Vergiftungsgefahr." Bettina und Peter Wiegner packen ein paar Sachen zusammen, kommen bei Freunden unter.

Aus ein paar Stunden wurden mehr als sieben Wochen

"Ich war ja noch so naiv und dachte: Ein paar Stunden später, am Abend, kann ich wieder aufmachen. Aber es hat sich dann sehr schnell abgezeichnet, dass sich da ein Großbrand entwickelt." Und mit der Erkenntnis hatten die Wiegners auch "Angst um unser Haus. Ich bin davon ausgegangen, dass das Haus nicht mehr steht." Als er am nächsten Tag wieder in die Nähe des Brandorts darf, sagt Wiegner, "habe ich von den Nachbarn erfahren, wie die Feuerwehr um unser Haus gekämpft hat. Dafür sind wir unheimlich dankbar". Die Feuerwehr, sagt seine Frau, habe ihnen die Existenz gerettet.

Wasser im Boden, Ruß in jeder Ritze

Das Haus stand zwar, aber schnell ist auch Wiegner klar: Kurzfristig ist nicht daran zu denken, das Restaurant wieder zu eröffnen. Löschwasser war in den Boden eingedrungen, Ruß hatte sich über die durch die Hitze geschmolzene Entlüftung "wie durch einen Auspuff", wie Wiegner es beschreibt, im kompletten Restaurant verteilt. Der Rauch war in jede Ritze gedrungen. Nicht nur im Restaurant, auch in der abgetrennten Wohnung im Obergeschoss. Zum Glück habe ein Gutachter schnell festgestellt: "Weder Dach noch Bausubstanz sind beschädigt worden." Aber: "Unser großer Schaden war der Faktor Zeit. Ein Teil der Versicherungen hat drei bis vier Wochen gebraucht, bis die Gutachten geschrieben waren. Erst danach konnten wir mit der Sanierung beginnen", sagt Bettina Wiegner.

"Froh, dass wir wieder Veranstaltungen machen können"

Auf eine Summe zwischen 80.000 und 100.000 Euro schätzt Peter Wiegner den Schaden, der ihm durch den Brand in der benachbarten Rosenau entstanden ist. etwas mehr als sieben Wochen dauerte es, bis das Restaurant neu gestrichen war, bis der Boden in den beiden Ebenen saniert, die Einrichtung erneuert und der zerstörte Garten wieder auf Vordermann gebracht worden war. Die Gäste kommen wieder. "Wir sind froh, dass wir wieder Veranstaltungen machen können", sagt Wiegner. Und nicht einmal jedem Gast fällt auf, dass der Gastraum die Farbe gewechselt hat.

Statiker hat Rosenau-Reste untersucht

In der benachbarten Rosenau schützen Bauzäune vor neugierigen Blicken auf die Brandruine. "Die Brandstelle ist annähernd sauber", sagt Maisel-Pressesprecherin Eva Ploß am Freitag auf Nachfrage unserer Zeitung. "Ein Statiker hat die Gebäude untersucht, weil vermutet worden war, dass einige Flächen einsturzgefährdet sind."

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