Welterbe Opernhaus eröffnet am 12. April

Vor zwei Jahren war der Innenraum des Opernhauses noch komplett eingerüstet, jetzt ist die Restaurierung auf der Zielgeraden angekommen: Am 12. April findet die Eröffnung statt. Das steht jetzt fest. Foto: Archiv/Ronald Wittek Foto: red

Jetzt gibt es einen Termin: Nach über fünf Jahren Sanierung wird im April 2018 das UNESCO-Welterbe Markgräfliches Opernhaus in Bayreuth wiedereröffnet. Das hat das bayerische Finanzministerium am Montag mitgeteilt. Zur Eröffnung wird die Oper "Artaserse" von Johann Adolph Hasse auf die Bühne des Markgräflichen Opernhauses gebracht.

 
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Das Opernhaus "ist ein einzigartiges Monument barocker Theaterkultur", heißt es in der Mitteilung des Finanzministeriums. Im Sommer 2012 war das Opernhaus von der Unesco in den Rang des Weltkulturerbes erhoben worden. Seit 2013 laufen die Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten an dem fränkischen Kulturschatz. Der Freistaat investiert rund 27,5 Millionen Euro in die Sanierung des Kulturdenkmals. „Die Investition in das einzigartige Monument barocker Theaterkultur lohnt sich sichtbar. In wenigen Monaten wird das einzige vollständig erhaltene Beispiel der Hofopernarchitektur wieder in seiner ursprünglichen Farbigkeit und Pracht erstrahlen“, wird Finanz- und Heimatminister Markus Söder in der Mitteilung zitiert.

Denkmalverträgliche Bespielung

Das bedeutendste und besterhaltene Beispiel höfischer Opernhausarchitektur wird künftig neben der musealen Nutzung auch in den Sommermonaten von Mai bis Oktober denkmalverträglich bespielbar gemacht. Kultusminister Ludwig Spaenle wird mit den Worten zitiert: „Das markgräfliche Opernhaus in Bayreuth ist ein wertvoller Juwel unter Bayerns Baudenkmälern. Bereits bei seiner Eröffnung 1748 war es nur vergleichbar mit den Opern in Wien, Dresden, Paris oder Venedig. Diesen Schatz auch für die nachfolgenden Generationen mit aller Sorgfalt zu bewahren, ist eine wesentliche Aufgabe."

Das gleiche Werk wie bei der Eröffnung 1748

Anlässlich der feierlichen Wiedereröffnung bringt die bayerische Theaterakademie August Everding mit der bayerischen Schlösserverwaltung am 12. April 2018 die Oper "Artaserse" auf die Bühne. Hasse war einer der wichtigsten und bekanntesten Komponisten des 18. Jahrhunderts. Mit der Aufführung von "Artaserse" wird an die Eröffnung des Opernhauses im Jahre 1748 durch Markgräfin Wilhelmine angeknüpft. Die Schwester Friedrichs des Großen wählte dieses Werk für die Einweihungsfeierlichkeiten des von ihr mit Nachdruck betriebenen Neubaus. "Artaserse" ist eine opera seria in drei Akten nach einem Libretto von Pietro Metastasio. Die gefeierte Uraufführung fand im Februar 1730 im Teatro San Giovanni Grisostomo in Venedig statt und begründete den Ruhm des Komponisten Hasse.

Weitere Aufführungen: Karten ab 12. Februar

Karten für weitere Aufführungen am 14. und 15. April 2018 sind ab Samstag, 10. Februar 2018, an der Theaterkasse Bayreuth erhältlich. Der Online- und Telefonvorverkauf beginnt am Montag, 12. Februar.

Umfassendes Rahmenprogramm

Unter der musikalischen Leitung von Michael Hofstetter erweckt die Hofkapelle München, das bedeutendste Orchester für historische Aufführungspraxis im süddeutschen Raum, gemeinsam mit Studierenden des Master-Studiengangs Musiktheater/Operngesang der Theaterakademie August Everding, Hasses Werk zu neuem Leben. Regie führt der international renommierte Regisseur Balázs Kovalik, der den Studiengang Musiktheater/Operngesang an der Theaterakademie leitet. Die Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses wird begleitet von einem umfassenden Rahmenprogramm mit Themenführungen und anderen Attraktionen rund um die Restaurierung, Kunst und Geschichte des Opernhauses.

Bauzeit: Vier Jahre - Restaurierung: fünf Jahre

Das Markgräfliche Opernhaus der damaligen Residenzstadt Bayreuth entstand ab 1744 in nur vier Jahren Bauzeit nach Plänen von Joseph St. Pierre. Es gehört zu den wenigen in Europa erhaltenen Theaterbauten des 18. Jahrhunderts. Den Innenraum gestaltete Giuseppe Galli Bibiena, der wohl berühmteste Theaterarchitekt seiner Zeit. Der heute noch unversehrt erhaltene Theaterraum strahlt eine Atmosphäre von unvergleichlichem Reiz aus. wah

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