Neues Stück von Spranger
Das Motto des Theater Hofs heißt „Arbeiter, Ritter, Tyrannen“ und soll sich mit den Menschen beschäftigen, die besondere Verantwortung tragen – freilich ohne ihr immer gerecht zu werden. Roland Spranger, zuletzt erfolgreich mit „Hungerleider“ schreibt für das Theater Hof eine Groteske über das moderne Arbeitsleben, in der Kandidaten in einer Fernsehshow antreten, um ihren Job zu verteidigen.
Das alles präsentieren Friese und seine Mannschaft in einer Aufmachung, die für Diskussionen sorgen kann und soll, zumindest schon mal zwischen Bewunderern und Gegnern sowjetischer Plakatkunst: Das Programmheft ist rostrot und fleckig, die Grafiken der einzelnen Stücke lehnen sich an Agitprop-Plakate an, aber in einem Retro-Chic, der das Theater überlegen lassen sollte, ob man nicht das eine oder andere Motiv auch als Poster unter die Leute bringt.
Wie ein Theater eine Stadt bereichert
Bei der Programmvorstellung kurz vor den letzten Premieren – Shakespeares „Was ihr wollt“ steht ab Samstag auf dem Programm – zog Friese Bilanz. Die Extravorstellungen für den Bayreuther Shuttleservice hätten sich bewährt, ebenso wie die Gastspiele im Zentrum, sagte Friese, sie seien gut angenommen werden. Sie könnten aber niemals ein echter Ersatz für ein komplettes Hofer Programm für Bayreuth sein. „Auch, weil dann einfach die ungewöhnlicheren Stücke fehlen“, sagte Friese. Insgesamt bekämen so auch nur rund 1500 Bayreuther Hofer Produktionen zu sehen – im Vergleich zu 10 000 in normalen Jahren."Wir sehen uns auch weiterhin als Bayreuther Stadttheater", sagte Friese, der daher auch Freude über den Druchbruch für die Stadthallenplanungen äußerte.
Dann sagte der Intendant noch etwas vom Theater als Mittelpunkt einer Stadt, als Ort der der Begegnung, der in Hof dank der Wiederbelebung der Kulturkantine noch an Vitalität gewonnen habe. Nicht nur da klang Friese, als spreche er eigentlich zu Bayreuth: in der Hoffnung, dass sich die Stadt nach dem Bürgerbegehren endlich konsequent um ihre Stadthalle kümmern werde, als künftigen Ort eines städtischen Miteinanders.
Weitere Informationen: www.theater-hof.de.