Schlüpfriges Video Parkplatz-Sex vor Trockauer Diskothek: Mädchen war erst 16 Jahre alt

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 Foto: red

Es tauchen immer neue Videos auf von dem jungen Paar, das auf dem Parkplatz der Diskothek in Trockau auf einer Motorhaube Sex hatte. Dies bestätigte Polizeisprecher Georg Löffler. Umstehende hatten die Szene auf vielen Handys festgehalten und die Filme ins Internet gestellt. Nach Kurier-Informationen war das Mädchen erst 16 Jahre alt.

 
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Die Polizei ermittelt, weil nicht klar ist, ob es zu einvernehmlichem Geschlechtsverkehr gekommen ist. Denn es steht, wie berichtet, der Vorwurf im Raum, es seien K.o.-Tropfen im Spiel gewesen, die das Mädchen willenlos gemacht haben könnten. Angezeigt hatte den Fall die Mutter einer Disco-Besucherin, die unter den Umstehenden war und zu Hause davon berichtet hatte.

Medienwissenschaftler: Heutige Jugend nicht enthemmter

„Das ist nicht der erste Skandal dieser Art“, sagt Jochen Koubek, Professor für Medienwissenschaft an der Uni Bayreuth. Dass die Bilder, die jetzt im Internet kursieren, das gesellschaftliche Aus für die Betroffenen bedeuten, diese Gefahr sieht der Wissenschaftler nicht unbedingt. „Die müssen damit leben, dass die anderen ihnen beim Sex zugeschaut haben.“ In den heutigen Zeiten sei dadurch nicht gleich die gesamte bürgerliche Existenz ruiniert. Die Gesellschaft lehne nicht grundsätzlich solche Menschen ab, sagt er mit Verweis auf Sendungen im Privatfernsehen, wo Privates öffentlich gemacht wird.

Allerdings warnt er als einer, der sich in der neuen Medienwelt auskennt: „Entkommen wird nicht klappen.“ Denn die Szenen seien für immer auf privaten Rechnern festgehalten. Ob es den Beteiligten schade, hänge davon ab, wie souverän sie damit umgingen. Zu sagen, „das war doch cool“, könnte klappen. Die unerwartete Berichterstattung könnte sogar ihren „Promi-Faktor“ erhöhen. Wie wichtig die Betonung des Sexuellen sei, zeige auch der Jugend-Ausdruck für eine überraschende, gute Sache: „Voll Porno.“ Den Vorfall am Trockauer Disco-Parkplatz wertet Koubek als Einzelfall. „Aber Zeigefreudige – diese sexuelle Spielart gab es schon immer.“

Dass aber die „heutige Jugend“ zunehmend enthemmter werde, lässt Koubek nicht gelten. Im Gegenteil belegten Umfragen unter Jugendlichen, dass sie sogar konservativer werden. Sie wachsen zwar mit den Bildern auf, die sie fast unkontrolliert konsumieren. „Das hat sie aber nicht pervertiert oder abgehärtet, sondern eher verunsichert.“ Und schon gar nicht abgebrüht.

Verstoß gegen Persönlichkeitsrecht

Die jungen Disco-Besucher seien mit der Szene so umgegangen, wie mit allem Berichtenswerten: Sie haben es aufgenommen und mitgeteilt. Aber genau darin liege auch ein Problem. Denn die Bilder des Paares zu veröffentlichen ohne deren Zustimmung, sei ein Verstoß gegen das Persönlichkeitsrecht. Es nütze auch nicht, sagt Koubek, dass sich das Paar nicht gegen die Aufnahmen gewehrt habe. Es müsse eine nachweisbare Einwilligung geben. „Die wenigsten möchten, dass solche Bilder in der Öffentlichkeit landen“, sagt Koubek.

Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses – was den Medienwissenschaftler wundert. Denn die Öffentlichkeit, das sieht man auf den Videos, die im Internet kursieren, war nicht verärgert. Eher amüsiert.

„Wer ist jetzt Öffentlichkeit?“, kontert Polizeisprecher Löffler. Denn derjenige, der eine Anzeige erstattet hat, „der war nicht amüsiert, sondern verärgert“. Sonst hätte er den Vorgang nicht angezeigt. Öffentlichkeit seien nicht nur diejenigen, die auf dem Parkplatz waren, sondern auch diejenigen, die die Videos bekommen hätten.

Symbolbild: Lammel

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