Im Februar zeigte eine Umfrage des Instituts Social Weather Stations, dass 88 Prozent der Bewohner auf den Philippinen angeben, der Klimawandel habe gefährliche Auswirkungen auf ihre physische Gesundheit. 81 Prozent empfinden demnach auch Risiken für ihre mentale Gesundheit. Und der Optimismus, dass sich Gesellschaften und deren Regierungen künftig so organisieren, dass die Auswirkungen abgeschwächt werden, nimmt ab. Bei internationalen Klimaverhandlungen zählen die Philippinen seit Jahren zu jenen Staaten, die sich für mehr Maßnahmen zur Minderung des Klimawandels sowie zur Anpassung an diesen einsetzen. Insbesondere wird gefordert, dass die Industrieländer mehr Kosten hierfür übernehmen. Dabei zeigen zahlreiche Analysen, dass die bisher eingesetzten Mittel nicht annähernd ausreichen.
Büroangestellte dürfen im Homeoffice arbeiten
Vera Rodrigues, eine Anwältin aus der nordphilippinischen Stadt Dagupan, macht das alles große Sorgen. „Der Klimawandel macht das Leben unberechenbar“, sagt die 33-jährige, die ihren richtigen Nachnamen wegen ihres Berufs nicht in der Zeitung lesen will. „Wenn ich an diesen Tagen vor die Tür gehe, brennt die Sonne auf der Haut, es tut richtig weh.“ Die Kanzlei, in der sie arbeitet, hat eine Homeofficeregelung wiedereingeführt, die es schon zu Pandemiezeiten gab. „Dadurch muss ich jetzt nur für Einkäufe vor die Tür“, sagt Rodrigues.
Aber das könne nur eine vorübergehende Notlösung sein. „Viele Aufgaben in meinem Job kann ich jetzt gar nicht erledigen.“ Produktivitätseinbußen erleiden diese Tage viele Sektoren, nicht nur auf den Philippinen. Dort wollen viele Menschen die Fenster gar nicht mehr öffnen. „Es wird sofort unglaublich heiß in meiner Wohnung“, sagt sinngemäß nicht nur Vera Rodrigues aus Dagupan, sondern auch Kate Mallo aus Manila.
Bis Mitte Mai soll es so heiß bleiben
„Wer eine Klimaanlage hat, kann sich das erlauben, sodass die Wohnung nicht gleich zu einer Sauna wird“, räumt Vera Rodrigues ein. „Aber das treibt die dann Stromrechnung in die Höhe, denn die Klimaanlage muss die Temperatur dann ja noch stärker herunterkühlen.“ Die Regierung hat hiervor schon gewarnt – nicht nur, weil die Kosten für Haushalte ansteigen, sondern auch, weil es zu einer Überlastung des Stromnetzes und letztlich Stromausfällen führen könnte.
Wer in den Philippinen keine Klimaanlage benutzt, hat dieses Problem nicht – dafür aber jenes der quälenden Hitze. Und das könnte nach einigen Vorhersagen noch bis Mitte Mai anhalten.