Hexen: Präsident gibt die Fahne ab

Von Renate Allwicher
Günther Seibel, Präsident der Bayreuther Hexen, tritt am Samstagabend von seinen Ämtern zurück. Foto: red Foto: red

„Es war eine tolle Zeit“, sagt Günther Seibel. Nun sei jedoch der richtige Zeitpunkt gekommen, aus der ersten Reihe zurückzutreten. Heute Abend wird Seibel, der in der Faschingsgesellschaft Bayreuther Hexen Präsident und Vorsitzender ist, seine Ämter abgeben. 15 Jahre nachdem ihn Freunde mit einem geschickten Schachzug ins Faschingsgeschäft entführten.

 
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Alles begann im Jahr 2001 in Bad Berneck. „Damals haben mich Freunde quasi übertölpelt“, erzählt Seibel. Sie luden ihn und seine Freundin am 11.11. zur Sitzung ihrer Faschingsgesellschaft, den Wikingern, ein. „Vorgestellt haben sie mich dann als Faschingsprinzen.“ Mit damals 48 Jahren sei er zwar schon ein etwas älterer Prinz gewesen, aber er spielte die Rolle gerne – und seine Freundin auch. „Ich bin ein fröhlicher Mensch und Fasching war schon immer mein Ding, wenn ich auch vorher noch nicht aktiv in einer Gesellschaft war“, sagt Seibel.

Der Liebe wegen nach Bayreuth

Das Alter, die Gesundheit und viele weiter Pläne für seinen Ruhestand nennt Seibel nun auch als Gründe für seinen Rücktritt von den beiden Posten, die er seit 2012 bei den Bayreuther Hexen innehat. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern der jüngsten Bayreuther Faschingsgesellschaft. Nach Bayreuth wechselte er schon im Jahr 2005 – „der Liebe wegen“. Zur Oberhexe der Faschingsgesellschaft Schwarz-Weiß, der er ebenfalls vorstand und von der sich die Hexen später abspalteten. „Das war damals nicht schön, aber jetzt verstehen sich ja alle wieder“, sagt Seibel rückblickend zu diesem Kapitel der Bayreuther Faschingsgesellschaften.

Das ist der Nachfolger

Seibels Rücktritt kommt, zumindest für die Führungsriege der Hexen nicht überraschend – er hatte bereits bei der Kampagne zur Wahl im Jahr 2016 angekündigt, nicht mehr die vorgesehenen zwei Jahre Amtszeit abzuleisten, sondern nur eines. Bis zur nächsten Neuwahl – turnusgemäß bei der Jahresversammlung 2018 – wird seine Stellvertreterin Gabi Galonska die Ämter übernehmen. Sie ist zudem Schatzmeisterin der Gesellschaft.

„Das wird bestimmt keine leicht Zeit werden“, sagt Seibel, der schon vor längerer Zeit angeregt hat, die Aufgaben zu verteilen – das Ämt des Präsidenten vom Amt des Vorstands zu trennen.

„Wir haben aber genug Leute mit Erfahrung im Faschingsgeschäft, die wissen, was zu tun ist, sagt Seibel: „Und wenn Not am Mann ist, packe ich mit an. Das Muss muss aber wegfallen – ich kann nicht immer in erster Reihe stehen.“  Senator der Hexen will Seibel bleiben: „Ich bleibe Repräsentant, aber nicht mehr mit der Fahne in der Hand.“

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