Kampf für die neun Jahre
Eisentraut ist wie Elisabeth Götz einer der Direktoren, die "dafür gekämpft haben", dass wieder ein Jahr verlängert wird. "Vor drei Monaten habe ich gehofft, dass es klappt. Dass es jetzt so weit ist, freut mich sehr", sagt Eisentraut. "Es war erfolgreich, dass wir immer wieder die Sachargumente vorgebracht und vom Schüler aus gedacht haben. Der Sinn der Sache war: Den Schülern die Zeit zu geben, die sie für ihre persönliche Entwicklung brauchen. Das muss auch im schulischen Rahmen möglich sein."
Jetzt Zeit nehmen für inhaltliche Ausgestaltung
Eisentraut wünscht sich, dass sich die Verantwortlichen im Kultusministerium jetzt auch die entsprechende Zeit nehmen, das G9 auszugestalten. "Eineinhalb Jahre sind nicht unmöglich, aber ambitioniert." Die jetzigen Viertklässler, die aufs Gymnasium wechseln, dürften aber bereits - mit dem ohnehin geplanten Start des neuen Lehrplans - einen neunjährigen Weg gehen am Gymnasium.
Dankbar, dass das Nebeneinander nicht kommt
"Dankbar" ist Rolf Müller, der Direktor des Graf-Münster-Gymnasiums (GMG), dafür, "dass es kein Nebeneinander geben wird". Ein Nebeneinander von acht- und neunjährigem Gymnasium wäre auf Dauer ein Problem geworden. "Es war unser Wunsch, zum G9 zurück zu kehren", sagt Müller. Man warte jetzt auf die Vorgaben aus München, "das werden wir uns genau anschauen müssen". Für sinnvoll hält Müller, dass die Schüler auch in acht Jahren zum Abitur kommen dürfen. "Es mag sein, dass es Sinn macht, die elfte Klasse zu überspringen." Diese Klasse als Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt zu nutzen, sei aber vielleicht nicht ganz so klug: "In einem Dreivierteljahr verliert man doch den Bezug zur Schule."
Im Januar gab es noch einen Brandbrief der Eltern an Spaenle