Polizei droht mit harten Strafen für Beiträge im Internet
Unterdessen luden die scheidende Staatspräsidentin Zuzana Caputova und ihr gewählter Nachfolger Peter Pellegrini die politischen Parteien zu gemeinsamen Gesprächen ein. "Lassen Sie uns aus dem Teufelskreis des Hasses und der gegenseitigen Beschuldigungen aussteigen", appellierte Caputova in Bratislava.
Der Anschlag sei zwar eine individuelle Tat gewesen. "Aber die angespannte Atmosphäre des Hasses war unser gemeinsames Werk." Pellegrini rief die politischen Parteien auf, ihren Wahlkampf vor der Europawahl am 9. Juni vorerst auszusetzen oder zumindest einzuschränken, bis sich die Lage beruhigt habe.
Die Polizei drohte mit harten Strafen für Beiträge im Internet, "die das Verbrechen gutheißen und Hass verbreiten". Die Behörden hätten den digitalen Diskussionsraum genau im Blick, betonte die slowakische Polizei auf Facebook. Innenminister Sutaj Estok rief Medien und Öffentlichkeit zur Mäßigung auf und warnte davor, Öl ins Feuer zu gießen.
"Man sollte sich sehr gut überlegen, ob es richtig ist, von der Tastatur aus jemandem den Tod zu wünschen oder öffentlich das Attentat auf den slowakischen Ministerpräsidenten gutzuheißen", mahnte er. Die Polizei habe bereits 32 Fälle von Personen registriert, welche die Tat in den sozialen Medien gutgeheißen hätten.