Einheit aus Spangdahlem absolviert rund 400 Flüge im Monat F-16-Absturz: Fragen und Antworten zu den Übungsflügen der US-Armee

Von Udo Meixner
Ein Kampfflugzeug vom Typ F-16 startet am 24. März 2015 in Spangdahlem. Ein baugleicher Militärjet dieser Einheit ist am Dienstag bei Engelmannsreuth abgestürzt. Foto: Timothy Kim/US Air Force Foto: red

Regelmäßig sind Militärflugzeuge aus den Nato-Staaten und ihren Partnern über Nordbayern unterwegs. Darunter Jets vom Typ F-16 der amerikanischen Luftwaffe. Wir fragten nach, was hinter den Übungen steckt.

 
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In welcher Weise nutzt denn die Luftwaffe den Truppenübungsplatz Grafenwöhr für militärische Übungen?
Die Luftwaffe nutzt den Truppenübungsplatz Grafenwöhr für Aus- und Weiterbildungsvorhaben im Bereich der Luftnahunterstützung (Close Air Support) in Verbindung mit bodengebundenen Kräften.

Laut einer Pressemeldung des US-Trainingskommandos haben in der vergangenen Woche Tornados der Luftwaffe in Grafenwöhr geübt. Was war das Ziel der Mission?
Am Mittwoch, 5. August, wurde Grafenwöhr durch zwei Luftfahrzeuge der Bundeswehr vom Typ Tornado genutzt. Geübt wurde auch hierbei die Luftnahunterstützung von bodengebundenen Kräften.

Auch Kampfpiloten müssen sich an Vorgaben von Flughöhe und Geschwindigkeit halten. Wer überwacht diese Auflagen?
Das Luftfahrtamt der Bundeswehr, Flugbetriebs- und Informationszentrale, betreibt die Zentrale Flugüberwachung (ZFÜ). Dazu liefert ein Netzwerk aus militärischen und zivilen Radarsensoren rund um die Uhr Daten aller Flugbewegungen über der Bundesrepublik. Zu diesen Daten, aus denen Position, Höhe und Geschwindigkeit errechnet werden können, werden alle flugbetrieblich relevanten Daten in der Datenbank gespeichert. So wird zum einen aktiv der Flugbetrieb überwacht und zum anderen anhand der Daten reaktiv beanstandeten Flugbewegungen nachgegangen.

In den 1990er Jahren wurden über Deutschland – und auch über Oberfranken – sogenannte Nachttiefflugkorridore eingerichtet. Wie oft werden sie für Überflüge genutzt?
Die Nachttiefflugkorridore sind weiterhin existent und erstrecken sich mit einer Gesamtlänge von etwa 4000 Kilometer über ganz Deutschland. Um einer übermäßigen Fluglärmbelastung einzelner Regionen entgegenzuwirken, werden die Nachttiefflugstrecken abwechselnd beflogen. Die Nutzung richtet sich nach dem Ausbildungsaufkommen der fliegenden Verbände und werden hauptsächlich in den Wintermonaten durchgeführt.

Wie viele Kampfflugzeuge vom Typ F-16 gehören zur Einheit aus Spangdahlem? Wie viele Trainingsflüge absolvieren die Piloten?
Derzeit gehören 29 F-16 zum 52nd Fighter Wing. Die Einheit absolviert 350 bis 400 Trainingsflüge im Monat.

Wie lange dauert die Ausbildung zum F-16-Piloten?
Die Ausbildung umfasst vier Jahre an der Hochschule und zwei Jahre an der Fliegerschule.

Zahlen bitte!
Der erste Prototyp der F-16 startete im Dezember 1976, die erste reguläre Maschine wurde im Januar 1979 in Dienst gestellt. Länge: 14,80 Meter; Spannweite: 9,80 Meter; Höhe: 4,80 Meter. Leergewicht: 8936 Kilogramm.

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